Was Portale wie Xing oder LinkedIn schon seit Jahren mit den persönlichen beruflichen Profilen bieten, hat mit der Bewerbungshomepage einen nächsten Schritt bei der Jobsuche im Internet getan. Während man bei Jobportalen wie den beiden genannten oder auch größeren Plattformen wie Facebook immer „nur“ registrierte BenutzerInnen erreichen kann, steht dem Jobsuchenden mit einer eigenen Website im wahrsten Sinne des Wortes das gesamte World Wide Web zur Verfügung.
Zusätzlicher Vorteil: Der Gestaltungsmöglichkeit sind keine Grenzen gesetzt. Nie war es kostengünstiger und einfacher, sich und seine Talente einem Millionenpublikum zu präsentieren.
Eigene Bewerbungshomepage – Mehr geht nicht
Es gibt keine andere Möglichkeit der Selbstpräsentation, die effizienter und gleichzeitig mit weniger Aufwand verbunden ist als die Bewerbungshomepage. Einmal erstellt, benötigt sie, wenn überhaupt nur mehr allfällige, kleinere Updates. Zum Beispiel wenn man seine Kenntnisse und Fähigkeiten durch Aus-, Fort- und Weiterbildung ergänzt, oder sich die Adresse oder der Familienstand geändert hat.
Von Zeit zu Zeit ein aktuelles Foto hochzuladen, schadet sicher auch nicht. Die Bewerbungshomepage ist nämlich ein Selbstläufer mit Langstreckengarantie. Selbst wenn ein neues Beschäftigungsverhältnis eingegangen wurde, reicht ein entsprechender Hinweis in der Vita. Die Seite bleibt weiterhin online und man selbst kann in Ruhe auf weitere, vielleicht noch bessere Angebote warten.
Dos and Don’ts für die Bewerbungshomepage
Im Prinzip gelten für eine Bewerbungshomepage dieselben Regeln wie für Bewerbungen auf Papier oder per E-Mail: Fehler sind um jeden Preis zu vermeiden. Neben Tipp- und Rechtschreibfehlern muss bei einer Bewerbungshomepage auch die Technik mitspielen. Links, die ins Leere führen oder gar nicht funktionieren, sind ein No-Go.
Fotos, die nicht angezeigt werden oder zum Laden mehr als 3 Sekunden brauchen, interessieren bereits niemanden mehr. Die Website muss darüber hinaus auch für mobile Geräte konzipiert sein. Der Kontakt-Button ist gut sichtbar und am besten mehrmals einzubauen, schließlich will man ja gerade das: Kontakt.
Der erste Eindruck zählt
Und kann bekanntlich auch nicht wiederholt werden. Alle relevanten Informationen, inklusive professionellem Bewerbungsfoto, müssen sofort auf der Startseite sichtbar sein. Eine klare und übersichtliche Struktur mit wenigen, aber prägnanten Hinweisen zu Qualifikation und Ausbildung ist alles, was den Besucher einer Bewerbungshomepage fürs erste interessiert. Zeugnisse, Dienstzeitbestätigungen, Teilnahmezertifikate von Fortbildungen usw. sollten in gut sichtbaren Links oder einem Untermenü verpackt sein.
Alle relevanten Dokumente sollten für Interessierte zusätzlich im PDF-Format zum Download zur Verfügung stehen. Dasselbe gilt für einen detaillierten Lebenslauf. Ein tabellarischer mit dem Best-of der beruflichen Stationen reicht völlig aus. Bei der Gestaltung ist es wichtig, den Eindruck vor Augen zu haben, den man vermitteln möchte.
Natürlich darf man – je nach Branche, in der man tätig ist – auch gerne kreativ sein. Aber bitte nicht zu sehr. Der Personaler soll ja nicht gleich weiter auf die nächste Seite klicken, sondern interessiert bleiben. Hier gilt es, den richtigen Ton zu treffen. Im Zweifel punktet Individualität vor Kreativität.
Rechtliches für die Bewerbungshomepage
Für Privatpersonen gilt in Deutschland gem. § 5 des Telemediengesetzes eine allgemeine Impressumspflicht für Seiten im Internet. In anderen Ländern wird dies weniger restriktiv gehandhabt. Sich vorab darüber zu informieren, kann unschönen Überraschungen jedenfalls vorbeugen. Ein Impressum sollte zum Beispiel diese Angaben liefern: Name, Anschrift und Kontaktmöglichkeit, wie beispielsweise eine Telefonnummer und eine E-Mail-Adresse.
Vorteile einer Bewerbungshomepage
Neben dem kaum zu toppendem Verhältnis von minimalem Aufwand zu maximaler Reichweite zeigt eine Bewerbungshomepage auch, dass die Bewerberin/der Bewerber über eine Technik-Affinität verfügt, die sie oder ihn vom Durchschnitt klar abhebt. Zu wissen, dass man das Internet nicht löschen kann, reicht technisch heute ohnehin nicht mehr aus. Weiters kann der Link auf die persönliche Seite in jede digitale Visitenkarte eingebaut und so mit jedem E-Mail einen Schritt weiter in die Welt hinaustragen werden. Sehr viel niederschwelliger geht es kaum. Doch genau hier lauert auch schon ein großer Nachteil.
Nachteile einer Bewerbungshomepage
Eine Bewerbungshomepage wird selten über den Stellenwert einer Initiativbewerbung hinauskommen. Sie muss allgemein gehalten sein, um sich ein möglichst breites Feld an potenziellen neuen Arbeitgebern offen zu halten. Darüber hinaus ist sie mit einem Mausklick aus den Augen, aus dem Sinn. Eine klassische, schön gestaltete Bewerbungsmappe aus dem analogen Zeitalter hingegen bleibt eine Zeit lang auf dem Schreibtisch liegen und zieht die Aufmerksamkeit des Personalers so (unfreiwillig und völlig kostenlos) immer wieder auf sich.
Eine Bewerbung via E-Mail oder in Papierform kann auch in Evidenz gehalten werden, falls im Moment gerade kein passender Job verfügbar, die Kandidatin/der Kandidat aber grundsätzlich von Interesse für das Unternehmen ist.
Was kostet die Welt?
Die Kosten für eine persönliche Webseite variieren ziemlich, je nachdem, ob man einen Profi ans Werk lässt oder selbst gestalterisch tätig wird. Mit teils kostenlosen Software-Optionen aus dem Netz kann man auch ohne professionelle Hilfe recht schnell und einfach eine ganz brauchbare Homepage erstellen. Die Kosten für die Domain und eventuell einen eignen Server bleiben meist, sind aber überschaubar.
Will man glänzen und nichts dem Zufall überlassen, muss ein Webdesigner ans Werk. Die Preise sind auch unter Profis recht unterschiedlich, fragen kostet aber auch hier (noch) nichts. Als Richtwert können 500 Euro Minimum angenommen werden. Nach oben hin gibt es preislich keine Grenzen. Zu beachten gilt, ob im Preis eine Pauschale für Wartung, Service und allfällige Sicherheitsupdates, die regelmäßig anfallen, inkludiert ist.
Der günstigste Weg zur eigenen Bewerbungshomepage führt aber definiziv über einen Homepage-Baukasten. Denn damit bekommt man nicht nur die Vorlagen für die eigene Bewerbungshomepage, sondern auch eine kostenlose Domain unter der die Webseite dann erreichbar ist.
Fazit zur Bewerbungshomepage
Eine Bewerbungshomepage kann in Zeiten wie diesen, wo es immer schwieriger wird, sich von der breiten Masse abzuheben, gute Dienste leisten. Sie unterstreicht in ihrer Besonderheit die Individualität und das technische Know-how der Bewerberin/des Bewerbers und kann per Link schnell und kostenlos verbreitet werden. Wenn man Zeit, Kosten und Mühe der Gestaltung nicht scheut, ist sie ein zusätzlicher Bonuspunkt im Bewerbungsprozess, der als Alleinstellungsmerkmal punkten kann. Wie bei allen Marketingmaßnahmen gilt aber auch hier: Die beste Werbung nützt nichts, wenn das Produkt dahinter nicht hält, was die PR verspricht. Den feinen Unterschied zwischen sich selbst „ins rechte Licht rücken“ und „blenden“ muss auch eine Bewerbungshomepage berücksichtigen und entsprechend kommunizieren.
1 Kommentar
Vielen Dank für diesen informativen Artikel. Ihr Blog ist sehr hilfreich. Ich hoffe, Sie können uns weiterhin informieren.