Es gibt wahre Volkskrankheiten, wobei man manchmal auch den Eindruck haben kann, dass aus einigen auch Modeerkrankungen werden. Burnout ist in unserer Gesellschaft ohne Frage weit verbreitet und wenn es einen richtig trifft, dann ist dies alles andere als ein Spaß. Dadurch, dass in den Medien so häufig darüber berichtet wurde, wird der Begriff Burnout jedoch leider immer inflationärer gebraucht. Jeder, der sich erschöpft fühlt, scheint auf einmal Burnout zu haben.
So stürzen sich nun die Medien auch auf das gegenteilige Phänomen. Das nennt sich dann Boreout (abgeleitet vom englischen Wort „boredom“ für Langeweile). Dieser Begriff bedeutet nicht etwa, dass man zu faul ist, sondern dass man in seinem Job schlichtweg unterfordert ist, was einen auf Dauer krank machen kann.
Arbeitet man zum Beispiel in einer Tätigkeit, die weit unter den eigenen Fähigkeiten ist, führt dies auf Dauer zu Frustration. Schiebt man tagtäglich nur Aktenberge von der einen auf die andere Seite, obwohl man eigentlich mehr machen könnte, belastet dies einen schnell. Ähnlich wie beim Burnout werden auch beim Boreout Symptome wie Antriebslosigkeit, Schlafstörungen und Niedergeschlagenheit genannt. Auch häufige Kopfschmerzen, Magenbeschwerden und Tinnitus können Warnsignale sein.
Unterforderung ist sicherlich ein ähnlich großes Problem in unserer Gesellschaft wie Überforderung. So manch einen trifft dies auch irgendwann mit voller Wucht und man leidet an den psychischen Folgen. Nur muss man wirklich aus allen Fällen gleich eine Krankheit machen?
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