Das Angebot für Sozialarbeiter:innen und Sozialpädagog:innen auf dem Arbeitsmarkt ist groß. Soziale Arbeit ist ein Berufsfeld mit einem sehr breiten und anspruchsvollen Tätigkeitsspektrum. Doch trotz der überdurchschnittlich guten Jobchancen scheuen sich viele einen Beruf im Sozialbereich zu ergreifen, da der Ruf der Bezahlung eher unterdurchschnittlich ist.
Doch das stimmt nicht. Soziale Arbeit wird nicht zwangsweise schlecht bezahlt. Wir räumen mit dem Mythos auf und geben Ihnen einen Überblick zu den Möglichkeiten, mit sozialer Arbeit gut zu verdienen.
Bezahlung im Durchschnitt
Die Bezahlung in sozialen Berufen schwankt sehr stark, da sie sich aus dem Zusammenspiel verschiedenster Faktoren ergibt. Besonders die Art der Tätigkeit hat hier großen Einfluss, da sich der soziale Berufssektor aus einer Unzahl verschiedenster Einzelberufe zusammensetzt.
Die wichtigsten Faktoren sind folgende:
– Berufserfahrung
– Bundesland
– Art der Tätigkeit
– Unternehmensgröße
Je nach Abschluss liegt das durchschnittliche Gehalt bei 2.500 – 3.242 Euro. Wie in anderen Branchen auch wird Berufserfahrung belohnt. Eine Gehaltssteigerung ist nach den ersten zwei, dann drei, dann vier Jahren zu erwarten. Ab dem elften Berufsjahr bleibt in der Regel das Gehalt bis zum 25. Jahr gleich. Erst ab 25 Jahren Berufserfahrung ist noch einmal eine Steigerung von 5 Prozent zu erwarten.
Auch von der gewählten Branche und dem Bundesland hängt die Höhe der Bezahlung ab. In Sachsen ist die Bezahlung mit 2.400 Euro Einstiegsgehalt am niedrigsten. Die höchsten Gehälter werden in Bayern, Hessen, Hamburg und im Saarland gezahlt.
Auch die Größe des Unternehmens hat einen Einfluss auf die Bezahlung. Hier gilt die Regel, desto höher die Mitarbeiterzahl, desto höher fällt auch das Gehalt aus. Bei einer Mitarbeiteranzahl von 1 bis 10 Mitarbeitern sind im Mittel 3.064 Euro brutto zu erwarten, während bei einem Unternehmen von 10.000 und mehr Angestellten, im Schnitt 3.474 Euro gezahlt werden. Dazwischen gibt es steigende Abstufungen.
Hierbei handelt es sich um Durchschnittswerte aus allen Berufsgruppen im sozialen Bereich. Je nach Abschluss und Tätigkeitsfeld gibt es erhebliche Unterschiede.
Selbstständigkeit mit sozialer Arbeit
Oft unbekannt ist, dass der Sozialbereich auch sehr vielfältige und interessante Möglichkeiten bietet, sich selbstständig zu machen. Vor der Selbstständigkeit haben viele Menschen Angst, doch dies ist unbegründet.
Ein möglicher Weg besteht darin, die Stunden einer Vollzeitstelle zu reduzieren, um eine Teilselbstständigkeit auszuführen. Funktioniert es nicht, besteht in Form der Anstellung ein Sicherheitsnetz.
Solche Teilselbstständigkeiten werden in der Regel über Werk- oder Honorarverträge ausgeführt. Solange Sie hier nicht mehr als 17.500 Euro jährlich verdienen, fällt auch keine Umsatzsteuer an.
Es gibt ein breites Spektrum an freien Trägern, die regelmäßig nach freien Mitarbeitern suchen. Das reicht von Schulen und Volkshochschulen zu Gemeinden und Städten bis hin zu Vereinen und Sportvereinen.
Über geldwerte Zusatzqualifikationen, wie beispielsweise Coaching, Konfliktmanagement und Erwachsenenbildung, können Sie so ein lukratives Nebeneinkommen verdienen.
Gesunder Ausgleich durch Selbstständigkeit
Für einen Beruf im Sozialbereich entscheiden sich die Bewerber selten aus wirtschaftlichen Interessen. Gründe der Nächstenliebe, helfen zu wollen, eine sinnvolle Tätigkeit ausüben – das sind die Antreiber hinter Menschen, die einen sozialen Berufsweg einschlagen.
Viele engagieren sich auch über den beruflichen Part hinaus weiter. Die Tätigkeit im Sozialwesen wird als Berufung angesehen. Und gerade hier verstecken sich die Möglichkeiten, besser zu verdienen. Wir geben Ihnen in unserem Ratgeber konkrete Tipps und Beispiele zur Anregung. Wir haben dort einige Beispiele mit den Berechnungen des Verdienstes für Sie ausgearbeitet.
Dazu kommt, dass ein Sozialberuf in vielen Fällen psychisch und physisch sehr fordernd ist. Beispielsweise, wenn Sie in ihrem Hauptberuf mit stark psychisch belasteten Menschen arbeiten. Die Stunden einer solchen Anstellung zu reduzieren, um eine andere Tätigkeit im selbstständigen Bereich auszuüben, kann einen wichtigen Beitrag für mentalen Ausgleich leisten.
Suchen Sie sich bei den vielfältigen Möglichkeiten etwas aus, was Ihnen Spaß macht. Eine Tätigkeit im sozialen Bereich wird meist als Berufung erfahren. Dennoch ist bei aller Motivation im Leben anderer helfend tätig zu sein, die eigene Psychohygiene wichtig.
Freie Wirtschaft, statt öffentlicher Dienst
Sozialarbeiter sind nicht nur im öffentlichen Dienst, sondern auch in der freien Wirtschaft sehr gefragt. Besonders im Personalwesen und Kommunikationsbereich gibt es sehr gute Verdienstmöglichkeiten.
Besonders, wenn Ihr Interesse an den Sozialwissenschaften eher im abstrakt-fachlichen Interesse liegt, halten die Sozialwissenschaften interessante Berufsfelder für Sie bereit.
Mit einem abgeschlossenen Studium der Pädagogik oder in anderen sozialen Bereichen, haben Sie die Möglichkeit im Management zu arbeiten. Die Arbeitsform ist hier eher wirtschaftlich als sozial ausgerichtet. Doch die Ergebnisse, die Sie erarbeiten, kommen direkt Menschen zugute.
Wenn Sie die Vorlesungen in Statistik nicht mit einem absoluten Grauen im Nacken gerade so überstanden haben, können Sie hier einen Karriereweg mit sehr guten Verdienstmöglichkeiten einschlagen.
Als Bildungsreferent oder Qualitätsmanager in der Kursevaluierung sind die Verdienstmöglichkeiten deutlich höher als in klassischen sozialen Berufen. Hier geht es in der Regel um die Konzeptentwicklung genauer Leitbilder für bestimmte Bildungsbereiche, wie beispielsweise „politische Bildung“ oder „Bildung für nachhaltige Entwicklung“.
Digitale Bildung fordert Sozialarbeiter in allen Bereichen
Ein sehr umfangreicher Arbeitsmarkt für Sozialarbeiter ist durch die neuen digitalen Bildungswege entstanden. Dieser hochinteressante Arbeitsbereich ist stark im Kommen und klagt bereits jetzt über großen Fachkräftemangel.
Quereinsteiger aller Abschlüsse aus dem sozialen Bereich sind hier hochwillkommen. Da das Stellenangebot auch hier bei weitem die Nachfrage übersteigt, sind auch die Verdienstmöglichkeiten deutlich höher, als es dem Ruf der Sozialbranche entspricht.
Unser kostenloser Ratgeber zum Thema Verdienst in sozialen Berufen
In unserem Ratgeber hat die SRH Fernhochschule – The Mobile University viele Beispiele und Anregungen zusammengestellt, die Ihnen helfen sollen, eine Orientierung zu bekommen, welcher Weg für Sie geeignet ist, in Ihrem Traumberuf auch ein gutes Gehalt zu erzielen. Es ist möglich und dort wird gezeigt wie!
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