Überall dort, wo Marken sichtbar werden sollen, haben Werbetechniker wortwörtlich ihre Hand im Spiel. Ob Schriftzüge auf Schaufenstern, Logos auf Lieferwagen oder große Leuchtbuchstaben an Firmengebäuden: Alles, was irgendwie auffallen soll, muss im Vorfeld kreativ gestaltet und später gut umgesetzt werden. Werbetechnik verbindet das kreative Arbeiten mit einem handwerklichen Können. Doch was genau macht den Beruf aus? Wie sieht der Alltag eines Werbetechnikers wirklich aus – und wie gelingt der Einstieg in den Beruf?
Warum Werbetechniker heute so wichtig sind
Viele Unternehmen stehen in einem starken Wettbewerb zueinander und kämpfen um jede Sekunde Aufmerksamkeit. Ein Flyer im Briefkasten reicht da längst nicht mehr aus, um wirklich aufzufallen. Werbetechniker haben das nötige Know-how zu wissen, wie die gewünschte Wirkung erzielt werden kann. Sie wählen die passenden Materialien und Farben, kennen sich mit Sichtachsen und Größenverhältnissen aus und schaffen genau dort Sichtbarkeit, wo sie gewünscht wird.
Wenn Werbung Form annimmt: So sieht der Alltag eines Werbetechnikers aus
Leuchtende Logos über Ladeneingängen, sauber beschriftete Lieferwagen oder plakative Schaufenster sind das Ergebnis vieler einzelner Arbeitsschritte und in den meisten Fällen das Werk eines Werbetechnikers.
Typische Aufgaben in diesen Berufsfeld sind:
- Schilder und Leuchtreklame herstellen
Logos, Schriftzüge oder 3D-Buchstaben entstehen aus Kunststoff, Metall oder Acrylglas. - Fahrzeuge bekleben
Vom einfachen Logo bis zur kompletten Vollfolierung: Werbetechniker verwandeln Transporter in mobile Werbeflächen. - Montage vor Ort
Auf der Leiter, im Schaufenster oder an der Hauswand – viele Projekte enden erst mit dem letzten Handgriff draußen beim Kunden. - Digitaldruck vorbereiten und verarbeiten
Druckdaten werden geprüft, bearbeitet und anschließend auf Planen, Folien oder Textilien umgesetzt. - Beratung und Abstimmung
Kundenwünsche übersetzen Werbetechniker in umsetzbare Lösungen und brauchen dabei ein gutes Gespür für die Machbarkeit und die Wirkung.
Schon anhand dieses kleinen Auszuges aus dem Tätigkeitsbereich eines Werbetechnikers zeigt sich, wie abwechslungsreich und spannend dieser ist vot allem für diejenigen, die nicht nur am Bildschirm gestalten, sondern auch mit den Händen arbeiten wollen.
So könnte ein typischer Tag eines Werbetechnikers aussehen
Ein Arbeitstag in der Werbetechnik beginnt oft direkt in der Werkstatt. Dort wird zuerst der Tagesplan besprochen: Heute steht eine Fahrzeugfolierung an, außerdem soll ein neues Praxisschild produziert und nachmittags montiert werden.
Am Vormittag wird die Folierung vorbereitet. Die Oberfläche des Transporters wird gründlich gereinigt, während parallel die geplotteten Schriftzüge entgittert und bereitgelegt werden. Anschließend geht es ans Bekleben – millimetergenau und vor allem blasenfrei.
Gegen Mittag wird in der Werkstatt das neue Schild gefertigt. Eine Platte aus Alu-Verbundmaterial wird zugeschnitten, gebohrt und mit Digitaldrucken beklebt. Danach wird alles verpackt und ins Firmenfahrzeug geladen.
Am Nachmittag steht der Außentermin an: Vor Ort wird das alte Praxisschild abgenommen und das neue montiert – mit Dübeln, Abstandshaltern und Wasserwaage. Zum Abschluss noch ein kurzer Abgleich mit der Kundin, ein paar Fotos fürs Archiv – und zurück zur Werkstatt, wo dann der Feierabend beginnt.
Wie wird man Werbetechniker? Mehr über die Ausbildung und die Voraussetzungen
Der Weg in die Werbetechnik führt über eine duale Ausbildung, die sowohl im Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule stattfindet. Sie dauert in der Regel drei Jahre. Die Auszubildenden bekommen hier sowohl gestalterische Fähigkeiten, als auch technisches und handwerkliches Wissen vermittelt. Gängig ist auch die Bezeichnung des Schilder- und Lichtreklameherstellers.
Gute Voraussetzungen sind daher ein räumliches Vorstellungsvermögen, handwerkliches Geschick und ein sicheres Auge für Farben, Formen und Proportionen. Viele Betriebe bieten die Möglichkeit an, sich in bestimmten Bereichen zu spezialisieren, beispielsweise auf die Fahrzeugfolierung, auf Lichtwerbeanlagen oder den Digitaldruck.
Handwerk vs. Kreativität: So abwechslungsreich ist das Berufsbild Die Vielseitigkeit des Berufsbildes
Was bis hierhin klar ist: Werbeschilder müssen auf der einen Seite auffallen und ihre Wirkung entfalten und auf der anderen Seite natürlich auch technisch funktionieren und halten. Genau darin liegt die Besonderheit dieses Berufs: Werbetechniker sind Macher mit Ideen. Sie arbeiten mit den Händen, aber auch mit dem Kopf.
Das sind die technischen und handwerklichen Seiten des Werbetechniker-Berufes
In der Werbetechnik dreht sich vieles um das richtige Material – und den passenden Umgang damit. Je nach Auftrag kommen ganz unterschiedliche Werkstoffe zum Einsatz: flexible Folien für Fahrzeugbeschriftungen, robuste Alu-Verbundplatten für Außenschilder, Plexiglas für Leuchtreklame oder LEDs für hinterleuchtete Logos.
Auch ein gutes Gespür für die Technik ist wichtig. Werbetechniker arbeiten mit Schneideplottern, Digitaldruckern, Laminatoren oder CNC-Fräsen, um Werbeschilder zuzuschneiden, sie zu bedrucken oder etwas zu fräsen. Auch bei der Montage helfen Werbetechniker mit und nehmen dabei auch mal die Bohrmaschine in die Hand. Parallel richtet sich der Blick immer mehr auf die Verbindung von Online- und Offline-Medien beispielsweise durch QR-Codes, Touchfolien oder interaktive Displays, die in der modernen Werbetechnik eine immer größere Rolle spielen.
Wie viel Kreativität ist für Werbetechniker nötig?
Werbetechniker setzen nicht nur fertige Entwürfe um, sondern sind oftmals bereits in der gestalterischen Phase dabei. Sie machen aktiv Vorschläge – gerade im Hinblick auf die Machbarkeit – und passen Entwürfe so an, dass sie technisch realisierbar sind. Dabei hilft ein gutes Gefühl für Gestaltung. Wie wirkt ein Logo auf einem Transporter? Welche Farbe hebt sich auf Glas am besten ab? Wie groß muss ein Schriftzug sein, damit man ihn schon von weitem erkennt?
Viele Projekte entstehen im direkten Austausch mit Kunden oder Designagenturen. Deshalb ist es für Werbetechniker hilfreich, gestalterische Grundlagen wie die Typografie, die Farbenlehre oder der Umgang mit Layout-Programmen zu kennen. Kreativität ist also nicht nur ein „nice to have“, sondern ein Teil des Berufs.
Wie sehen die Zukunftsperspektiven in der Werbetechnik aus?
Die Werbetechnik gehört zu den Berufen mit dem stärksten Innovations- und Entwicklungspotenzial. Es entstehen neue Materialien, digitale Produktionsverfahren verbessern sich und der Bedarf, gesehen zu werden, ist ungebrochen hoch. Qualifizierte Werbetechniker sind also heute und auch in Zukunft weiterhin stark gefragt. Mit Weiterbildungen wie dem Meister für Werbetechnik oder dem Schritt in die Selbstständigkeit stehen auch langfristig viele Türen offen.
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