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Arbeitsbühnen Ausbildung: Wer braucht einen Arbeitsbühnenschein und wie bekommt man ihn?

Gerade in Unternehmen kommen häufig sogenannte Arbeitsbühnen zum Einsatz. Von solchen Maschinen kann einem nicht unerhebliches Gefährdungspotenzial ausgehen. Gleichwohl existiert für die Inbetriebnahme einer solchen Bühne in Deutschland keine gesetzliche Regelung.

Dies hat zur Folge, dass gerade Privatperson eine solche Arbeitsbühne bedienen dürfen ohne das sie hierfür einen Führerschein ablegen müssen. Dies gilt allerdings nicht im gewerblichen Bereich. So sind im gewerblichen Bereich einige Regeln zu beachten. Im gewerblichen Bereich muss für den Betrieb einer solchen Bühne ein Nachweis über eine entsprechende Teilnahme an einer Unterweisung bei dem Arbeitgeber vorgelegt werden.

Hierbei handelt es sich jedoch um keinen eigentlichen „Führerschein“. Vielmehr ist eine Unterweisung erforderlich. Für diese Unterweisung ist wiederum der Arbeitgeber beziehungsweise der Unternehmer zuständig. Hintergrund hiervon ist, dass die Unternehmer selbst am ehesten beurteilen können, welche Gefahren der Einsatz einer solchen Bühne mit sich bringen kann.

Voraussetzungen für die Ausbildung an der Hebebühne und rechtlicher Rahmen

Für die Bedienung einer solchen Bühne im gewerblichen Bereich muss man mindestens das 18. Lebensjahr vollendet haben. Dabei ist außerdem die körperliche, charakterliche und geistige Eignung des Menschen zu berücksichtigen. Insbesondere spielt hierbei das räumliche Sehen, die körperliche Beweglichkeit, das Hörvermögen und die Sehschärfe eine entscheidende Bedeutung. Weiterhin sollte auch gewisse Grundkenntnisse für physikalische und technische Zusammenhänge mitgebracht werden. Aufgrund der möglichen Gefahren sollte die Person außerdem verantwortungsbewusst agieren können.
Grundlage dieser Ausbildung ist der Grundsatz 308-008 DGUV. DGUV steht für Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung. Die danach vorgesehene Ausbildung ist gesetzlich nicht vorgeschrieben. Gleichwohl wird empfohlen, eine solche Ausbildung zu absolvieren. Viele Arbeitgeber verlangen darüber hinaus auch eine solche Ausbildung.

Ablauf der Hebebühnen-Ausbildung und Inhalt

Die Ausbildung gliedert sich in einen theoretischen und in einen praktischen Teil. Am Ende dieser beiden Phasen steht eine Abschlussprüfung an. Die Dauer dieser Ausbildung ist wiederum abhängig vom Typ der Hubarbeitsbühne. Weiterhin entscheidet auch die Art des Einsatzes der Bühne über die Dauer der Ausbildung. Regelmäßig beträgt die Ausbildungsdauer mindestens einen Tag. Sofern die Teilnehmer die Abschlussprüfung erfolgreich absolvieren, erhalten sie einen Ausbildungsnachweis in Gestalt eines Zertifikats, das auch als Arbeitsbühnenschein bezeichnet wird.
Die Kosten für die Ausbildung variieren je nach Anbieter zwischen 150 und 300 Euro. Diese Investition kann sich lohnen. Durch den Nachweis einer solchen Ausbildung können die Arbeiter eine Hebebühne mit einem geringen Unfallrisiko und sicher bedienen.

  1. Der theoretische Teil der Ausbildung
    Die theoretische Ausbildung umfasst zunächst die rechtlichen Grundlagen und Regeln der Technik. Hierzu gehört beispielsweise die Maschinenverordnung, die Straßenverkehrsordnung, die Fahrerlaubnisverordnung und die Betriebssicherheitsverordnung. Daneben befasst sich der theoretische Teil der Ausbildung auch mit dem Aufbau, der Funktion und den Einsatzmöglichkeiten verschiedener Bauarten von Hebebühnen. So setzt man sich in der Ausbildung beispielsweise mit den Scherenhubarbeitsbühnen und den Lkw-Hubarbeitsbühnen auseinander.

    Anschließend wird Wissen hinsichtlich des allgemeinen Betriebes einer solchen Bühne vermittelt. Insoweit lernt man die bestimmungsgemäße Verwendung einer solchen Bühne kennen. Weiterhin wird auch auf eventuelle Einsatzgrenzen eingegangen. So lernt der Auszubildende unter anderem bei welchem Wind- oder Bodenverhältnissen ein Einsatz einer solchen Maschine nicht mehr zu empfehlen ist.

    Ebenfalls wird auf die Höchstgeschwindigkeiten von solchen Maschinen eingegangen. Neben diesen bereits angesprochenen Themen wird im Rahmen der Ausbildung auch auf das Aufstellen und die Inbetriebnahme der Maschine am Arbeitsort eingegangen. Auch werden typische Unfälle mit einer solchen Bühne thematisiert und Schutzmaßnahmen diskutiert. Der theoretische Teil diese Ausbildung ist daher sehr vielschichtig und umfasst viele wichtige Aspekte.

2. Der praktische Teil der Ausbildung

An diesen theoretischen Teil der Ausbildung schließt sich die praktische Ausbildung an. Im Rahmen dieses Teils der Ausbildung findet zunächst eine Einweisung an der Hubarbeitsbühne statt. Anschließend wird auf die Prüfung der Funktionen einer Bühne eingegangen. Der Betreiber eine Hebebühne muss vor ihrem Einsatz die Funktion überprüfen. Genau dies wird im Rahmen der praktischen Ausbildung geübt. Im Anschluss hieran werden der Stand und der sichere Aufbau einer Hebebühne eingeübt. Im weiteren Verlauf der praktischen Ausbildung wird außerdem die Steuerung einer solchen Bühne geübt. Im Rahmen des praktischen Teils der Ausbildung setzt man sich daher intensiv mit dem Betrieb einer solchen Anlage auseinander.

3. Die Abschlussprüfung für den Arbeitsbühnenschein
Die Ausbildung endet mit der Abschlussprüfung. Die Abschlussprüfung des theoretischen Teils der Ausbildung sollte regelmäßig schriftlich erfolgen. Allerdings sollte der theoretische Teil der Ausbildung nicht mehr als 25 Abschlussfragen umfassen. Die Abschlussprüfung des praktischen Teils wird im Anschluss hieran als Prüfungsfahrt durchgeführt. Die Prüfer achten insbesondere auf den richtigen Umgang und das sichere Fahren der Hubarbeitsbühne.

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