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Trauerkarte schreiben – passende Worte für Kolleginnen und Kollegen finden

Notizpapier mit Stift und zerknüllten Blättern – symbolisches Bild für das Trauerkarte schreiben.

Wenn Ihr eine Trauerkarte schreiben möchtet, stehen viele von Euch vor der Frage, wie Ihr eine angemessene und respektvolle Formulierung findet. Der Verlust einer Kollegin oder eines Kollegen berührt Teams auf eine besondere Weise, weil der Arbeitsalltag geprägt ist von gemeinsamen Routinen, Projekten und zwischenmenschlichen Momenten. Eine Trauerkarte im beruflichen Kontext hat daher eine doppelte Bedeutung: Sie würdigt den Menschen und vermittelt zugleich Anteilnahme im Namen des gesamten Teams.

Eine einfühlsame und zugleich sachlich formulierte Karte gibt Angehörigen das Gefühl, dass der Verstorbene nicht nur Teil eines Arbeitsplatzes war, sondern Spuren hinterlassen hat. Mit durchdachten Worten lässt sich Wertschätzung ausdrücken, ohne in die private Sphäre einzudringen. Dieser Beitrag zeigt Euch, wie Ihr eine Trauerkarte schreiben könnt, die sowohl persönlich als auch professionell wirkt.

„Eine gute Trauerkarte verbindet persönliche Erinnerung mit respektvoller Zurückhaltung – beides ist wichtig, um Angehörigen Trost zu schenken.“ – Sandra

Leeres Blatt Papier, Stift, zerknüllte Notizen und eine Tasse Kaffee – Symbolbild für Trauerkarte schreiben.

Ein ruhiger Moment am Schreibtisch: Papier, Kaffee und verworfene Entwürfe – ein typisches Bild beim Schreiben einer Trauerkarte.

Warum eine sorgfältige Trauerkarte im Arbeitsumfeld wichtig ist

Viele von Euch verbringen einen großen Teil des Tages mit Kolleginnen und Kollegen. Im Laufe der Zeit entstehen Routinen, Vertrautheit und manchmal auch Freundschaften. Wenn Ihr in dieser Situation eine Trauerkarte schreiben möchtet, geht es nicht nur um eine höfliche Geste, sondern um ein sichtbares Zeichen von Respekt und Verbundenheit.

Eine Trauerkarte zeigt den Angehörigen, dass der Mensch nicht nur als Arbeitskraft gesehen wurde, sondern als Persönlichkeit, die im Team Spuren hinterlassen hat. Indem Ihr eine Trauerkarte schreiben lasst oder selbst formuliert, gebt Ihr dem Verlust einen Rahmen und schafft Raum für gemeinsame Erinnerung. Das stärkt auch den Zusammenhalt im Team, weil Ihr als Gruppe eine einheitliche, respektvolle Position einnehmt.

Gleichzeitig soll eine Trauerkarte im beruflichen Kontext professionell bleiben. Ihr bewegt Euch in einem sensiblen Bereich zwischen Nähe und Distanz. Umso wichtiger ist es, die richtigen Worte zu finden, den Ton zu treffen und die Karte so zu gestalten, dass sie sowohl menschlich als auch passend zum Unternehmen wirkt. Ein bewusster Entschluss, eine Trauerkarte schreiben zu wollen, ist deshalb immer auch ein Zeichen einer wertschätzenden Unternehmenskultur.

Wie Ihr eine Trauerkarte schreiben könnt – Aufbau und Struktur

Wenn Ihr eine Trauerkarte schreiben müsst, hilft eine klare Struktur, Unsicherheit zu reduzieren. Ihr könnt Euch an vier Bausteinen orientieren, die in fast allen Situationen funktionieren.

Einleitung: Anteilnahme ausdrücken

Der Einstieg sollte Eure Betroffenheit ruhig und respektvoll formulieren. Ihr müsst nicht außergewöhnlich kreativ sein, eine einfache und ehrliche Formulierung genügt völlig. Gerade wenn Ihr zum ersten Mal eine Trauerkarte schreiben müsst, hilft es, auf bewährte Satzanfänge zurückzugreifen.

Mögliche Einleitungen:

  • „Mit großer Betroffenheit haben wir vom Tod Ihrer/Ihres … erfahren.“
  • „Die Nachricht vom Tod Ihrer/Ihres … hat uns im Team tief bewegt.“
  • „Wir möchten Ihnen unser aufrichtiges Mitgefühl aussprechen.“

Diese Sätze erzeugen einen ruhigen Rahmen und machen deutlich, dass Ihr die Situation ernst nehmt. Wenn Ihr eine Trauerkarte schreiben wollt, ist dieser erste Satz oft der schwierigste – habt Ihr ihn gefunden, fällt der Rest leichter.

Würdigung der verstorbenen Person

Im nächsten Schritt beschreibt Ihr, wie Ihr die verstorbene Kollegin oder den Kollegen erlebt habt. Wenn Ihr eine Trauerkarte schreiben wollt, sollte dieser Teil nicht zu ausführlich sein, aber konkrete Eigenschaften nennen, die den Menschen charakterisieren. Bleibt dabei authentisch und nennt nur Dinge, die Ihr oder das Team wirklich erlebt habt.

Beispiele:

  • „Wir haben sie als warmherzige und verlässliche Kollegin erlebt, die unser Team durch ihre ruhige Art bereichert hat.“
  • „Er war ein engagierter Kollege, auf den man sich fachlich wie menschlich verlassen konnte.“

Hier zeigt sich, dass Ihr nicht irgendeine Trauerkarte schreiben wollt, sondern bewusst die Person würdigt, mit der Ihr zusammengearbeitet habt.

Teambezug: Wirkung im Arbeitsalltag

Ein weiterer Baustein ist der Blick auf das Team. Viele Angehörige empfinden es als tröstlich, wenn sie erfahren, welche Rolle die Person im Kollegenkreis gespielt hat. Wenn Ihr eine Trauerkarte schreiben wollt, dürft Ihr deshalb offen ansprechen, dass eine Lücke entstanden ist.

Formulierungsideen:

  • „Im Team hinterlässt sie eine Lücke, die wir nicht schließen können.“
  • „Viele von uns erinnern sich dankbar an gemeinsame Projekte und Gespräche.“

Dieser Teil macht deutlich, dass Ihr nicht nur eine formale Pflicht erfüllt, sondern bewusst eine Trauerkarte schreiben möchtet, die den Menschen im Ganzen würdigt.

Abschluss: Kraft wünschen und Gedanken ausdrücken

Am Ende steht ein kurzer, ruhiger Schlusssatz. Er sollte weder belehrend noch banal wirken. Wenn Ihr eine Trauerkarte schreiben wollt, ist ein schlichter Abschluss meist besser als eine überladene Formulierung.

Beispiele:

  • „Wir wünschen Ihnen für die kommende Zeit viel Kraft.“
  • „In Gedanken sind wir bei Ihnen.“
  • „Möge die Erinnerung Ihnen Trost schenken.“

„Der letzte Satz einer Trauerkarte funktioniert wie ein leiser Händedruck – zurückhaltend und ehrlich.“ – Sandra

Do’s und Don’ts, wenn Ihr eine Trauerkarte schreiben möchtet

Der Teil, der Euch bereits gefallen hat, bleibt erhalten – und wird hier erweitert, damit Ihr noch sicherer werdet, wenn Ihr eine Trauerkarte schreiben müsst.

Do’s

  • verwendet eine ruhige, klare Sprache
  • bleibt sachlich, aber nicht distanziert
  • beschreibt echte Eigenschaften und Eindrücke
  • achtet auf eine stimmige Länge (wenige, gut gewählte Sätze)
  • stimmt den Text im Team ab, wenn Ihr gemeinsam unterzeichnet
  • formuliert so, wie Ihr selbst gerne eine Trauerkarte erhalten würdet

Wenn Ihr regelmäßig im Unternehmen Trauerkarten schreiben müsst, etwa als HR oder Führungskraft, kann es sinnvoll sein, intern Grundsätze festzulegen, damit alle Karten ähnlich wertschätzend wirken.

Don’ts

  • dramatische oder übertriebene Formulierungen
  • Bewertungen der Todesumstände
  • Ratschläge oder Lebensweisheiten („Zeit heilt alle Wunden“)
  • zu private Details aus dem Arbeitsalltag
  • Ironie oder Humor, wenn Ihr Euch nicht absolut sicher seid
  • religiöse Aussagen, wenn Ihr die Haltung der Angehörigen nicht kennt

Diese Punkte helfen Euch, typische Fehler zu vermeiden, die gut gemeint sind, aber verletzend wirken können. Wer bewusst eine Trauerkarte schreiben möchte, sollte sich gerade bei spontanen Formulierungen kurz bremsen und prüfen, ob sie wirklich tröstlich sind.

Tabellarische Übersicht: Geeignete und unpassende Formulierungen

Bereich Geeignete Formulierungen Weniger geeignete Formulierungen
Einleitung „Mit großer Trauer haben wir vom Tod Ihrer/Ihres … erfahren.“ „Das hat uns echt umgehauen.“
Würdigung „Wir schätzten ihre verlässliche, zugewandte Art.“ „Sie war immer super gut drauf.“
Teambezug „Im Team bleibt sie mit ihrer Art unvergessen.“ „Wir machen jetzt trotzdem wie gewohnt weiter.“
Abschluss „Wir wünschen Ihnen Kraft und Zuversicht.“ „Kopf hoch, es wird schon wieder.“

Diese Tabelle könnt Ihr nutzen, wenn Ihr im Unternehmen regelmäßig eine Trauerkarte schreiben müsst und Kolleginnen und Kollegen eine schnelle Orientierung geben wollt.

Praktische Tipps, um eine passende Trauerkarte zu schreiben

Wenn Ihr zum ersten Mal eine Trauerkarte schreiben müsst, fühlt sich der leere Platz auf der Karte oft einschüchternd an. Einige praktische Schritte können helfen:

  • Notiert zunächst Stichworte: Eigenschaft, Erinnerung, Wirkung im Team.
  • Formuliert daraus kurze Sätze, ohne Anspruch auf Perfektion.
  • Lest den Text laut und prüft, ob er ruhig und respektvoll klingt.
  • Achtet darauf, dass alle, die unterschreiben, sich mit den Aussagen identifizieren können.
  • Nutzt schlichte Formulierungen – sie wirken meist stärker als komplexe Sätze.

Wenn Ihr häufiger eine Trauerkarte schreiben müsst, entwickelt sich mit der Zeit ein Gefühl dafür, welche Worte zu Eurer Unternehmenskultur passen. Trotzdem sollte jede Karte individuell bleiben und nicht wie ein Formulartext wirken.

Beispiele für vollständige Trauerkartentexte im beruflichen Kontext

Damit Ihr direkt sehen könnt, wie Ihr eine Trauerkarte schreiben könnt, folgen zwei Beispieltexte, die Ihr an Eure Situation anpassen könnt.

Beispiel 1 – eher formell:
„Mit großer Betroffenheit haben wir vom Tod Ihrer Ehefrau und unserer Kollegin Frau [Name] erfahren.
Wir haben sie als fachlich kompetente und stets verlässliche Kollegin erlebt, deren ruhige und freundliche Art unser Team bereichert hat.
Im Kollegenkreis hinterlässt sie eine Lücke, die wir nicht schließen können. Viele von uns erinnern sich dankbar an gemeinsame Projekte und Gespräche.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie viel Kraft in dieser schweren Zeit. In Gedanken sind wir bei Ihnen.“

Beispiel 2 – etwas persönlicher:
„Die Nachricht vom Tod Ihres Ehemannes und unseres Kollegen [Name] hat uns im Team tief bewegt.
Wir erinnern uns an seine zugewandte Art, seinen Humor und seine Bereitschaft, andere zu unterstützen. Mit ihm haben wir nicht nur zusammengearbeitet, sondern viele Momente geteilt, die uns in Erinnerung bleiben.
Für uns bleibt er ein Teil unseres Teams, auch wenn er nicht mehr unter uns ist.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie Trost und Kraft für die kommende Zeit.“

In beiden Fällen seht Ihr, wie Ihr eine Trauerkarte schreiben könnt, die klar strukturiert ist, aber dennoch persönliche Note trägt.

FAQ: Häufige Fragen, wenn Ihr eine Trauerkarte schreiben müsst

Wie lang sollte eine Trauerkarte sein?
Meist reichen vier bis acht Sätze. Wer eine Trauerkarte schreiben möchte, sollte auf Qualität der Formulierungen achten, nicht auf Umfang.

Wer unterschreibt die Trauerkarte im Unternehmen?
Häufig unterschreiben Teamleitung, direkte Kolleginnen und Kollegen oder das gesamte Team. Wichtig ist, dass klar erkennbar ist, von wem die Karte kommt.

Soll die Trauerkarte handschriftlich verfasst werden?
Ja, eine handschriftlich geschriebene Karte wirkt persönlicher und wertschätzender, besonders wenn Ihr bewusst eine Trauerkarte schreiben wollt, die mehr als eine formale Geste ist.

Ist eine E-Mail als Trauerkarte ausreichend?
Im beruflichen Umfeld ist eine physische Karte üblich und deutlich angemessener. Eine ergänzende E-Mail kann sinnvoll sein, ersetzt aber die klassische Trauerkarte nicht.

Kann man eine Trauerkarte auch im Namen der gesamten Firma schreiben?
Ja, besonders bei langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist es passend, im Namen des Unternehmens eine Trauerkarte schreiben zu lassen und zusätzlich eine Karte aus dem direkten Team zu senden.

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