Ratgeber

VR-Headset Meta Quest Pro im Test

Das VR-Headset Meta Quest Pro gibt es seit Ende 2022, es folgte den Vorgängern Meta Quest 1 und 2. Entwickelt wurde es nicht primär für immersives Gaming, sondern eher für die Interaktion in beruflichen Teams, wofür es sich auch ausgezeichnet eignet. Mark Zuckerberg stellt sich seit Jahren eine virtuelle Parallelwelt – das sogenannte Metaverse – vor, in der wir uns auf digitalem Weg lebensecht begegnen können. Diese Vision trieb ihn zur Entwicklung der Reihe Meta Quest an. Mit der neuen Mixed Reality lassen sich die echte Umgebung und virtuelle Inhalte optimal verbinden und somit ist insbesondere die Meta Quest Pro auch ideal um arbeiten geeignet. Natürlich lassen sich aber auch Entertainmentinhalte, Fitness und Games, mit der Meta Quest Pro ebenfalls nutzen – und das sogar besser als mit der Meta Quest 3.



Aufbau und Spezifikationen des Meta Quest Pro

Meta Quest Pro erhielt von seinen Entwicklern besonders flache Linsen, die das Licht mehrfach brechen und damit die kompaktere Bauform ermöglichten. Gleichzeitig wurden die Bilder deutlich schärfer als bei den Vorgänger- und vielen Konkurrenzmodellen. Der gebogene Akku sitzt im hinteren Teil und verbessert das Gleichgewicht, was das Tragegefühl ergonomischer macht. Die Auflösung der Außenkameras wurde gegenüber den Vorgängermodellen um den Faktor 4 erhöht. Dadurch entsteht eine Mixed-Reality-Erfahrung mit vollem Farbumfang, welche die nahtlose Verschmelzung von virtueller Realität und Außenwelt ermöglicht. Diese Innovation ist bislang einzigartig. Hier die Spezifikationen von Meta Quest Pro im Detail:

  • leistungsstarke Hardware: 256 GB Speicher, 12 GB RAM, Qualcomm XR2 Plus SoC Prozessor, zehn VR/MR-Sensoren und räumliches Audio
  • Pancake-Linsen mit hoher Pixeldichte (1.800 x 1.920p pro Auge)
  • Local Dimming 
  • Quantenpunkttechnologie für mehr optische Klarheit
  • 16 automatisch trackende Kameras
  • mehrere skalierbare Fenster für einfaches Multitasking
  • Akkulaufzeit bei intensiver Nutzung ~90 Minuten
  • ausgewogene Ergonomie mit einem sehr schlanken Design
  • Mixed Reality durch Vollfarbsensoren und hochauflösendes Passthrough
  • Avatare mit natürlichem Gesichtsausdruck, die authentische Reaktionen und Emotionen in Echtzeit zeigen
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Identifizierung von Emotionen

Meta Quest Pro ist in der Lage, einem Gesichtsausdruck eine Emotion zuzuordnen. Dieses Feature betont, wie wichtig soziale Kontakte in der VR sind. Damit ist das Headset das erste seiner Art, denn es verfügt über Sensoren, die nach innen gerichtet sind und die Mimik des Trägers erkennen. Neben dessen Gesichtsausdruck erfassen sie auch seine Augenbewegungen, die sie auf das Gesicht seines digitalen Avatars übertragen. Das virtuelle Ebenbild zeigt daher lebensechte Gefühle. Außerdem können die Nutzer untereinander Blicke austauschen, was der wichtigste Aspekt der nonverbalen Kommunikation ist. Zuckerberg bezeichnete dies als vielleicht wichtigsten Schritt hin zu einem funktionierenden Metaverse.



Virtuelles Büro mit dem Meta Quest Pro

Der Mixed-Reality-Ansatz des Meta Quest Pro zeigt per Video-Passthrough die Umgebung. Das ist wichtig für virtuelle, aber lebensechte Meetings, wie sie die Arbeitswelt benötigt. Zwar verfolgen auch andere Firmen mit ihren VR-Headsets einen ähnlichen Ansatz, allerdings hat bis zu gegenwärtigen Stand im Mai 2024 Meta mit einem Quest Pro dabei die Nase vorn. Die Auflösung ist wahrhaft fantastisch, zudem spielen Hard- und Software beim Meta Quest Pro auf bislang unerreichte Weise zusammen.

Meta Quest Pro einrichten

Für die Einrichtung muss das Headset zunächst die eigenen Gesten lernen, was relativ schnell gelingt. Die vielen Kameras erkennen zuverlässig jede Hand- und Fingerbewegung. Es empfiehlt sich, den eigenen Bewegungsraum, der bei Meetings ein Schreibtisch oder auch ein etwas größerer Arbeitsplatz sein kann, mit dem Finger virtuell zu markieren. Das funktioniert gut durch die latenzfreie Durchsicht der Brille. Sie ist farbig und dreidimensional, sodass auch die eigene Kaffeetasse auf dem Schreibtisch erkannt wird und sicher zu erfassen ist. Allerdings kann das Bild in einigen Fällen und abhängig von den Lichtverhältnissen im Raum etwas matschig wirken. Das wäre ein Hindernis, um zwischenzeitlich auf der physischen PC-Tastatur Eingaben zu tätigen. Es gibt allerdings Tastaturmodelle, welche das Headset Meta Quest Pro direkt unterstützt: Es bildet sie in seiner virtuellen Umgebung korrekt ab. Gleichzeitig hat Meta für das Quest Pro eine Workrooms-Umgebung entwickelt, die sich mit dem eigenen PC verbinden lässt. Auf diese Weise entsteht ein virtuelles Büro mit einem kleinen Bildschirm, der alle Aktionen erlaubt, die sonst mit dem physischen PC stattfinden. Das können Meetings, generelle Einstellungen und PC-Verbindungen sein. Auf diesen virtuellen Bildschirm lässt sich nun der eigene physische PC-Bildschirm spiegeln. Das Meta Quest Pro bietet als komfortable Lösung an, das Desktop auf drei sehr große virtuelle Bildschirme zu verteilen. Der eigene Schreibtisch lässt sich mit Fingergesten für das Meta Quest Pro kartografieren: Damit entspricht die virtuelle Arbeitsfläche exakt der realen. Auch eine Auswahl von Umgebungen ist möglich. Das Headset bietet drei Optionen an:

  • Seeblick
  • helle Lobby
  • dunkle Lobby


Die Lobby ist spartanisch bis karg, was wohl die Konzentration auf die Arbeit fördern soll.

Bestückung der Monitore

Die drei großen Monitore, die das Meta Quest Pro in der VR anbietet, lassen sich nun mit den üblichen Arbeitsmitteln bestücken. Das dürften bei den meisten Berufstätigen ein Chat, das Postfach, ein Texteditor und vielleicht noch eine Datenbank sein. Damit das ohne Eingabeverzögerung funktioniert, ist eine ausreichend hohe Bandbreite erforderlich. Wenn diese zu klein ausfällt, könnte im schlimmsten Fall die Software haken oder gar komplett aussetzen, wenn sie überfordert ist. Dann hilft nur ein Neustart, der rund 20 Sekunden dauert. Bei meinem klassischen Telekom-Internetanschluss lieft aber immer alles reibungslos.

Meetings

Es ist selbstverständlich möglich, ein virtuelles Meeting durchzuführen, wenn die Kollegen auf der Gegenseite andere VR-Headsets der Konkurrenz auf einem niedrigeren Entwicklungsstand benutzen. Das ist dann auch sofort sichtbar: Ihre Avatar zeigen keine Mimik, können keinen Augenkontakt herstellen und rudern manchmal ungelenk mit den Armen, wenn der Kollege dafür den Controller benutzt. Wer hingegen ein Meta Quest Pro aufhat, übermittelt sehr realitätsnah die eigenen Augenbewegung, Gesten und den Gesichtsausdruck. Das schaffen die Kameras und das Eyetracking des Meta Quest Pro. Des Weiteren ist es damit möglich, den eigenen Bildschirm unkompliziert zu teilen, eine Tafel im Stehen oder Sitzen zu beschreiben und sich frei im definierten Arbeitsbereich zu bewegen, was der eigene Avatar überzeugend wiedergibt. Insgesamt hinterlässt ein Meeting mit dem Meta Quest Pro einen sehr positiven Eindruck vor allem dann, wenn alle Beteiligten das innovative VR-Headset von Meta nutzen. Es steigert die Konzentration, senkt das Potenzial für Ablenkungen und bietet nicht zuletzt einen unglaublichen Komfort.

Der letztgenannte Effekt ist erst nach einem 60- bis 90-minütigen Test wirklich spürbar. Weniger entwickelte Headsets können nach so langer Zeit durchaus Kopf- und Nackenschmerzen verursachen. Mit dem Meta Quest Pro ist sogar eine höhere Konzentration als bei jeder normalen Videokonferenz möglich. Die Teilnehmenden bleiben jederzeit im Blick. Es können bis zu 15 VR-Teilnehmer sein, zusätzlich ließen sich noch 50 Kollegen per Videoschalte einladen. Im günstigsten Fall merken die Nutzer des Meta Quest Pro gar nicht mehr, dass sie sich im virtuellen Raum aufhalten. Wichtig zu wissen: Die angegebene Akkulaufzeit von 90 Minuten entspricht der Realität. Nach anderthalb Stunden ist der Akku komplett leer. Er lässt sich nicht wechseln, sodass das Headset dann separat aufgeladen werden muss.

Fazit

Mark Zuckerberg hat nicht zu viel versprochen: Das Meta Quest Pro ist wirklich ein gewaltiger Schritt hin zum Metaverse. Es ist technisch ausgereift, hochwertig ausgestattet und verarbeitet sowie im Sitz höchst komfortabel. Die Einrichtung ist einfach, das Tracking der Umgebung, der eigenen Augen und der eigenen Mimik erfolgen wirklich zuverlässig. Kleine Verbesserungen wären noch bei der Produktivitätssoftware – vor allem bei Horizon Workrooms – wünschenswert. Dennoch schafft es das Meta Quest Pro, eine gefühlt echte Realität zu erzeugen.

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