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Finanzielle Planung für den erfolgreichen Berufseinstieg

Ein erfolgreicher Berufseinstieg ist primär von fachlicher Kompetenz und persönlichen Fähigkeiten abhängig. Viel zu oft kommt die finanzielle Planung in diesem Lebensabschnitt zu kurz. Dabei spielt sie bereits dort eine wesentliche Rolle. Insbesondere zu Beginn der beruflichen Laufbahn ist es unerlässlich, die eigenen Finanzen im Blick zu behalten und kluge Entscheidungen zu treffen.

Budget festlegen und Ausgaben managen

Im Jahr 2022 lag die durchschnittliche Ausbildungsvergütung in Deutschland erstmals oberhalb von 1.000 Euro. Was zunächst nach viel Geld klingt, stellt sich im Alltag häufig als Problem dar. Abhilfe schafft hierbei eine klare Budgetierung des Einkommens. Den Anfang macht eine Gegenüberstellung der monatlichen Einnahmen inklusive des Gehalts sowie mögliche zusätzliche Nebeneinkünfte, etwa durch die Unterstützung seitens der Familie. Demgegenüber sollten alle Ausgaben festgehalten werden. Diese setzen sich in der Regel aus Miete, Versicherungen, Lebensmitteln, Bildungskosten und Sparbeiträgen zusammen. In Summe ergibt sich daraus das monatliche Budget.

Je nachdem, wo der Berufseinstieg erfolgt, ist ein wesentlicher Faktor nicht vermeidbar. Außerhalb des Elternhauses zu wohnen, kann sehr kostspielig sein. Auszubildende haben es in solchen Situationen daher oftmals schwer, die erste eigene Wohnung zu finanzieren. Dennoch ist möglich, erfolgreich ins Berufsleben zu starten – mit dem Ausbildungskredit. Dieser ermöglicht es Auszubildenden, ihre Ausbildung zu finanzieren und in der Nähe ihres Ausbildungsortes eine Wohnung zu beziehen.

Um das monatliche Budget effektiv zu nutzen, sollte die Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben stets der Ausgangspunkt sein. Dabei gilt es zunächst zu überprüfen, ob im Bereich der Ausgaben Einsparungen möglich sind. Dadurch freigeschaufeltes Budget lässt sich monatlich in Sparbeiträge umwandeln, um einen ersten finanziellen Puffer zu erzeugen. Wichtig bei der Budgetierung ist zudem, dass das Budget regelmäßig überprüft wird. Sobald sich Veränderung in den finanziellen Verhältnissen einstellen – wie etwa durch Gehaltserhöhungen oder unerwartete Ausgaben – sollte es an die jeweilige Situation angepasst werden.

Der Reiz des ersten eigenen Geldes führt nicht selten dazu, dass Ausgaben über die Verhältnisse hinaus getätigt werden. Um etwaige Situationen und damit eine Verschuldung zu vermeiden, sollten sich Auszubildende an die sogenannte 24-Stunden-Regel halten. Diese besagt, dass größere Ausgaben erst nach einer entsprechenden Bedenkzeit angegangen werden sollten.

Aufbau eines Notfallfonds und Risikomanagement

Finanzielle Sicherheit ist vor allem für Personen wichtig, deren Einkommen stark limitiert ist. Dennoch gibt es bereits für Auszubildende einige Optionen, um in diesem Bereich wichtige Schritte zu gehen. So sind der Aufbau eines Notfallfonds und ein gutes Risikomanagement entscheidend für eine solide finanzielle Planung während des Berufseinstiegs.

Ein Notfallfonds unterliegt keiner festen Definition hinsichtlich der geschaffenen Rücklagen. Ratsam ist es jedoch, etwa drei bis sechs Monate an Lebenserhaltungskosten als Reserve anzulegen. Um diesen Punkt zu erreichen, sollten Auszubildende zunächst damit beginnen, kleinere Beträge bei Seite zu legen und sich mit realistischen Sparzielen zu beschäftigen. Um zu verhindern, dass das Geld spontan für andere Zwecke ausgegeben wird, sollte ein Notfallfonds stets vom Girokonto getrennt sein.

Die Höhe ideale Höhe des Notfallfonds ist in erster Linie von unterschiedlichen Risiken abhängig. Krankheit, Arbeitsplatzverlust oder unerwartete Reparaturkosten am Fahrzeug gehören zu den häufigsten Risiken, denen Auszubildende ausgesetzt sind. Etwaige Risiken lassen sich oftmals durch Versicherungen reduzieren. Wenngleich diese zusätzliche Kosten verursachen, schützen sie im Ernstfall jedoch vor hohen Ausgaben, die ein Loch in die Haushaltskasse reißen.

Schulden und Kreditnutzung

Schulden sind ein häufiger Grund für finanzielle Engpässe, da die Zinsen deutlich am monatlichen Budget nagen. Umso wichtiger ist es, bestehende Schulden so schnell wie möglich zu überprüfen und diese zu organisieren. Hierbei werden zunächst sämtliche Schulden erfasst und gegenübergestellt. Die effektivste Methode zum Schuldenabbau besteht in den meisten Fällen darin, mit der Rückzahlung derer Schulden zu beginnen, die die höchsten Zinsen verursachen.

Wichtiges Hilfsmittel auf dem Weg zur Schuldenfreiheit kann eine zusätzliche Einnahmequelle darstellen. Insbesondere Nebenjobs sind eine gute Option, um die Rückzahlung bestehender Schulden zu beschleunigen.

Während des Berufseinstiegs ist ein sorgsamer Umgang mit Krediten unerlässlich. Während ein Ausbildungskredit einen ausschließlich positiven Nutzen hat und den Berufseinstieg ermöglicht oder vereinfacht, können andere Kredite schnell zum Problem werden. Vor allem Auszubildende mit geringen finanziellen Möglichkeiten sollten sich der Risiken bewusst sein. Durch die Aufnahme eines Kredites ist es zwar möglich, schnell eine größere Summe Geld zu erhalten. Auf der anderen Seite ist die Summe, die zurückgezahlt werden muss, stets höher. Ferner besteht die Gefahr, dass die monatlichen Zinsen das Budget stark negativ beeinflussen und den finanziellen Handlungsspielraum eingrenzen. Kredite sollten während des Berufseinstiegs daher wohlüberlegt sein.

Steuerplanung und -optimierung für Berufseinsteiger

Mit dem Einstieg in das Berufsleben gehen erstmals Verpflichtungen wie das Zahlen der Steuern einher. Da das monatliche Budget limitiert ist, ist es ratsam, dass sich Berufseinsteiger rechtzeitig mit dem Steuersystem vertraut machen. Mitunter lassen sich daraus Vorteile ziehen, die zu finanziellen Vergünstigungen führen. Diese gilt vor allem für Bildungs- und Ausbildungskosten, Arbeitsmittel, Pendlerpauschalen oder berufsbedingte Umzugskosten, die sich häufig in Teilen von der Steuer absetzen lassen.

Selbst wenn der Einstieg in das Berufsleben gerade erst passiert, sollten Aspekte wie die finanzielle Planung oder die Altersvorsorge berücksichtigt werden. Schließlich gibt es mitunter steuerlich begünstigte Anlageformen wie die betriebliche Altersvorsorge sowie die private Rentenversicherung. Im Zweifel können professionelle Steuerberater dabei helfen, versteckte Potenziale aufzudecken.

Langfristige Finanzplanung und Investitionen

Bereits in jungen Jahren mit der langfristigen Finanzplanung zu beginnen, hat zahlreiche Vorteile. So können kleinere Investitionen im Laufe der Jahre große Gewinne hervorbringen. Fließen regelmäßig Teile des monatlichen Budgets in unterschiedliche Anlagen, bildet dies bereits ein solides finanzielles Fundament für die Zukunft.

Angesichts des geringen Ausbildungsgehalts ist es in der Regel ratsam, sich realistische Ziele zu stecken – beispielsweise der Kauf des ersten Autos oder Einzahlungen in die Altersvorsorge. Teile des monatlichen Budgets können in diese Bereiche fließen, um die spätere Realisierung zu gewährleisten.

Parallel dazu besteht die Möglichkeit, erste Investitionen zu tätigen. Dabei ist es wichtig, unterschiedliche Anlageklassen wie Aktien oder Anleihen zu nutzen, um das Risiko zu reduzieren. Gerade für Berufseinsteiger empfehlen sich in jungen Jahren langfristige Anlagestrategien, von denen sie im späteren Leben profitieren. Kurzfristige sowie risikoreiche Investments sollten hingegen nicht Teil der Überlegungen sein. Immerhin geht es in diesem Lebensabschnitt um die Schaffung einer finanziellen Basis und nicht um kurzfristige, zusätzliche Einkünfte.

Das Budget sorgfältig nutzen

Der Berufseinstieg birgt vor allem in finanzieller Hinsicht einige Herausforderungen. Wer sich jedoch rechtzeitig um die Finanzplanung und die Budgetierung seines monatlichen Einkommens kümmert, kann bereits während des Berufseinstiegs den Grundstein für die Zukunft legen. Entscheidend ist, sich bietende Möglichkeiten effektiv zu nutzen und unnötige Kosten sowie Risiken zu vermeiden.

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