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Headhunter: Herausfordernder Job mit Zukunft

Passende Mitarbeiter finden, überzeugen und anwerben: Die Aufgaben des Headhunters sind so herausfordernd wie vielseitig – und sie erfordern jede Menge Ehrgeiz. Neben dem Recruiting – also der Suche nach passenden Kandidaten für eine Stelle – sind Headhunter auch für die Beratung rund um das Thema Personalmanagement zuständig. Wie man Headhunter wird, und welche Voraussetzungen dazu notwendig sind, erfährst du hier.

Vorraussetzungen als Headhunter: Diese Fähigkeiten bringst du mit

Der Job des Headhunters ist vieles, nur nicht langweilig. Um Mitarbeiter anderer Firmen davon zu überzeugen, auf eine neue Stelle zu wechseln, sind vor allem Hartnäckigkeit und Ehrgeiz vonnöten. Denn mal ehrlich: Wer wagt einfach so den Sprung ins kalte Wasser, wenn er bei seinem aktuellen Arbeitgeber zufrieden ist? Solche Verhandlungen sind oftmals langwierig. Am Ende kommt es auf die richtigen Argumente an, die der Headhunter ins Feld führt. Eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit sowie ein hohes Maß an Empathie sind daher unbedingte Voraussetzung – denn wer sich nicht in sein Gegenüber hineinversetzen kann (gemeint sind hier sowohl Bewerber als auch Kunden), hat schon verloren. Ein Gespür für unternehmerische Belange ist ebenfalls von Vorteil. Schließlich geht es um jede Menge Geld.

Die Voraussetzungen im Überblick:

– Hartnäckigkeit und Ehrgeiz
– Freude an Herausforderungen
– Hohes Maß an Empathie
– Kommunikationsfähigkeit und Überzeugungskraft
– Social-Media-Affinität
– Verständnis unternehmerischer Belange

Ein Beruf, viele Zugangsmöglichkeiten: So wirst du Headhunter

So speziell wie die Anforderungen an den Beruf des Headhunters sind, so speziell ist auch der Zugang. Denn eine geregelte Ausbildung gibt es in Deutschland nicht. Dies ist durchaus ein Vorteil – denn mehrere Wege führen zum Ziel. Viele ergreifen den Beruf etwa nach einem Studium im Bereich Personalmanagement, BWL oder Psychologie. Mit einem Bachelor kommst du jedoch nicht weit – gefordert werden stattdessen meist ein Master-Abschluss und entsprechende Praktika-Nachweise.

Du erfüllst die Voraussetzungen? Dann bist du bereit für den Berufseinstieg. Dafür musst du es schaffen, eine Trainee-Stelle bei einem entsprechenden Personalunternehmen zu bekommen. Auf diese Weise kannst du den Beruf des Headhunters von Grund auf erlernen.

Auch ohne Studium besteht die Möglichkeit, als Headhunter zu arbeiten. Eine Variante etwa ist eine kaufmännische Ausbildung. Kaufleute in den Bereichen Personaldienstleistung oder Industrie bringen – sofern Sie schwerpunktmäßig im Bereich Personal eingesetzt werden – gute Voraussetzungen mit. Bestenfalls kennen sie sich bereits mit der Gewinnung, Vermittlung und Betreuung von Mitarbeitern aus und hatten während ihrer beruflichen Laufbahn die Möglichkeit, Softskills wie Ehrgeiz und Empathie auszubilden. Ein ausreichendes Maß an Berufserfahrung ist jedoch unbedingte Voraussetzung, um den begehrten Job letztendlich auch ohne Studium zu bekommen.

Die Tätigkeit im Überblick: Was ein Headhunter macht

Headhunter befassen sich hauptsächlich mit der Suche, der Auswahl und dem Anwerben geeigneter Kandidaten für ausgeschriebene Stellen. Außerdem beraten sie Unternehmen bei der Entwicklung ihrer Mitarbeiter – dies umfasst die Aus- und Weiterbildung von Personal sowie die Karriere im jeweiligen Betrieb.

Ganz klar: Passende Kandidaten gibt es gerade in der heutigen Zeit nicht wie Sand am Meer – ansonsten wäre der Job des Headhunters ja auch überflüssig. Stattdessen gleicht die Suche oft eher der nach der berühmten Nadel im Heuhaufen. Während eine gewöhnliche Personalabteilung eine Stelle ausschreibt und abwartet, wer sich meldet, geht der Headhunter proaktiv ans Werk. Das Ganze nennt sich Active Sourcing – und das funktioniert so: Der Headhunter geht in allen verfügbaren Netzwerken auf die Suche nach passenden Kandidaten. Dazu nutzt er klassische Social-Media-Kanäle wie Facebook, Instagram, und Twitter ebenso wie Berufsnetzwerke, zum Beispiel LinkedIn oder Xing. Diese Vorgehensweise ermöglicht es dem Headhunter nicht nur, interessante Personen ausfindig zu machen, sondern auch, einen ersten Eindruck von ihnen zu gewinnen.

Unter anderem folgende Fragen versucht der Headhunter zu klären:

– Bringt der Kandidat die geforderten Fähigkeiten mit?
– Hat er ausreichend Berufserfahrung für die Stelle?
– Schafft er es, die vorgesehenen Aufgaben zu erledigen?
– Ist er ein Teamplayer?
– Eignet er sich womöglich als Führungskraft?

Indem sich der Headhunter einen Überblick über die Profile des Kandidaten macht, sammelt er so viele Informationen wie möglich über aktuelle und frühere Arbeitgeber, Qualifikationen und absolvierte Weiterbildungen. Daraus erstellt der Headhunter schließlich einen Steckbrief, der dem Kunden – also dem Unternehmen, das auf Mitarbeitersuche ist – einen guten ersten Eindruck ermöglicht.

Jetzt geht es darum, mit dem Kunden Rücksprache zu halten. Welche Kandidaten sind potenziell interessant, welche fallen aus dem Raster? Wer erfüllt die Voraussetzungen, bei wem gibt es noch Klärungsbedarf? Sobald sich der Kunde für einen oder mehrere Kandidaten entschieden hat, geht es darum, mit den entsprechenden Personen in Kontakt zu kommen, sie zu überzeugen und letztendlich anzuwerben.

Und das ist leichter gesagt als getan. Denn in der Regel sind die guten Kandidaten in einem festen Anstellungsverhältnis – und haben gar keine Ambitionen, die Stelle zu wechseln. Spätestens jetzt machen sich Hartnäckigkeit und Überzeugungskraft bezahlt: Denn um die besten Kandidaten für die ausgeschriebene Stelle zu gewinnen, wirst du all deine Fähigkeiten aufbringen müssen. Wer hier zu schnell das Handtuch wirft, ist für den Job ebensowenig geeignet, wie alle, die es nicht schaffen, ihre Argumente für einen Jobwechsel entsprechend zu verpacken.

Sobald einige Interessenten gefunden sind, geht es darum, mehr über sie zu erfahren. Aus diesem Grund lädt der Headhunter sie zu einem Interview ein, wo wechselseitig alle offenen Fragen geklärt werden. Bis der passende Kandidat oder die passende Kandidatin schließlich gefunden ist, werden in der Regel mehrere Gespräche geführt. Sobald die Entscheidung gefallen ist, muss noch der Papierkram erledigt werden. Zwar setzt das Kundenunternehmen den Arbeitsvertrag selbst auf, aber der Headhunter berät bei Bedarf hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung – darunter fallen etwa Fragen der Vergütung, des Urlaubsanspruchs und mehr. Sobald der Vertrag unterschrieben ist, ist der Job erledigt – der Auftrag ist abgeschlossen.

Spezialisierung: Headhunter heißt nicht gleich Headhunter

Natürlich kannst du versuchen, als Headhunter viele Bereiche abzudecken. Üblich ist jedoch eine Spezialisierung auf bestimmte Branchen oder Berufsgruppen. Beispiele dafür sind etwa der Bereich Kommunikation, die IT-Branche, die Forschung, das Ingenieurswesen oder die Rekrutierung von Juristen. Hauptsächlich in einer Branche tätig zu sein, bietet dir den immensen Vorteil, dass du dir spezifische Fachkenntnisse aneignen kannst, was bei der Personalauswahl von entscheidender Bedeutung ist. Denn nur wer wirklich weiß, worauf es in einem Bereich ankommt, der kann sinnvolle Entscheidungen hinsichtlich des Personals treffen und seinen Kunden auch dahingehend beraten.

Gehalt: So viel verdient ein Headhunter

Headhunter arbeiten in der Regel auf Erfolgsbasis. Somit setzt sich ihr Verdienst aus einem Festgehalt und einer Provision zusammen – der Zuschlag winkt immer dann, wenn es dir gelungen ist, eine offene Stelle zu besetzen und der Arbeitsvertrag in trockenen Tüchern ist. Wie bei den meisten Berufen ist die Spanne der Verdienstmöglichkeiten auch bei Headhuntern immens und hängt auch immer von der Region und der Branche ab, in der Personal vermittelt wird. Bei einer Personalberatung in Düsseldorf wird man mehr verdienen als in einem Headhunter-Office in Wismar. Im Schnitt liegt das monatliche Einstiegsgehalt bei rund 3.100 Euro brutto. Zu Anfang kannst du jährlich, je nach Leistung, von etwa 4.000 Euro Provision ausgehen. Für den Anfang nicht schlecht. Wer jetzt noch Berufserfahrung dazugewinnt, sich kontinuierlich fortbildet und vielleicht eines Tages eine Führungsposition einnimmt, den erwarten Einnahmen von bis zu 7.500 Euro im Monat (und zwar zuzüglich Provision). Unterm Strich zählt der Headhunter damit eindeutig zu den Besserverdienern.

Zukunftschancen und Aussichten als Headhunter

Ganz klar: Headhunter ist ein Job mit Zukunft. Unternehmen suchen heute mehr denn je nach geeigneten Fachkräften und die technischen Möglichkeiten für den Headhunter haben sich in den vergangenen Jahren enorm verbessert. Der schwierige Einstieg ist nicht zu unterschätzen – doch wer einmal den Fuß in der Tür hat, bekommt einen Job mit Zukunft.

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