Immer noch sind viele Menschen in Deutschland arbeitslos. Zugleich gibt es einige Branchen, in denen Unternehmen händeringend nach Arbeitskräften suchen. Einer dieser Bereiche ist die Pflegeindustrie. Wer dort arbeiten will, hat eine große Auswahl an Angeboten. Es kommt hinzu, dass es sich dabei angesichts der demografischen Entwicklung um einen wachsenden Wirtschaftszweig handelt: Die Menschen werden im Durchschnitt älter, der Bedarf an Pflege wird größer. Das bedeutet, dass die Zahl der Angestellten in diesem Sektor weiter steigen wird. Der Wegfall des Zivildienstes erhöht die Nachfrage nach Arbeitskräften zusätzlich.
In der Pflege gibt es verschiedene Einsatzgebiete: Hier können sowohl entsprechend ausgebildete Menschen als auch Ungelernte Arbeit finden. Pflegefachkräfte sowie Pflegehilfskräfte arbeiten direkt mit den Menschen: Sie sorgen unter anderem für die Körperpflege, achten auf die Einnahme von Medizin, helfen beim Essen, wechseln die Bettwäsche und reinigen die Zimmer. Sie begleiten die Pflegebedürftige rund um die Uhr. Unabdingbare Voraussetzung für eine solche Tätigkeit sind Einfühlungsvermögen, Stressresistenz und Geduld. Alte Menschen können anstrengend sein, zudem ist ein Arbeiten im Pflegeheim meist mit großem Zeitdruck verbunden. Nicht zu unterschätzen ist auch die körperliche Belastung. Viele Pflegebedürftige müssen nämlich zum Beispiel aus dem Bett oder der Badewanne gehievt werden. Auf Dauer kann dies zu Verschleißerscheinungen führen. Es ist bezeichnend, dass nur wenige in der Pflegeindustrie Tätige bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter ihren Beruf ausüben.
Wichtig ist, dass Pflegekräfte zu ihrer Arbeit eine gewisse Distanz wahren können. Dies ist ein schmaler Grat: Zum einen sollen sie Beziehungen zu den Betreuten aufbauen, zum anderen sollte Feierabend auch Feierabend bedeuten. Dort Arbeitende sind nämlich fast täglich mit Verfallsprozessen und Todesfällen von lieb gewonnenen Menschen konfrontiert. Solche Erfahrungen müssen Angestellte verarbeiten können. Eine gewisse Fertigkeit im Schreiben von Berichten und im Umgang mit EDV sollten Pflegekräfte ebenso besitzen. Im Pflegesektor verlangen gesetzliche Bestimmungen ausführliche Dokumentationen über Gesundheitszustand, Nahrungsaufnahme und andere Aspekte, welche die Pflegekräfte anfertigen müssen.
Die Stellenangebote in der Pflege umfassen aber nicht nur Tätigkeiten, bei denen Angestellte in hautnahen Kontakt zu den Bewohnern eines Pflegeheims kommen. Es gibt beispielsweise auch Arbeitsplätze in der Küche. Einen Hausmeister benötigt jede Pflegeinstitution in der Regel ebenfalls. Je nach Größe des Hauses kümmern sich zusätzlich Bürokräfte um die Verwaltung des Personals, die Buchhaltung und andere organisatorische Fragen.
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