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Reisegruppe gesucht für Urlaub in Krisenländern

Flugreise

Flugreise - flickr/Train Chartering & Private Rail Cars

Zurzeit ist es ja weltweit nicht gerade ruhig. In der Finanzwirtschaft geht es drunter und drüber und auch auf politischer Ebene hat es durchaus schon ruhigere Zeiten gegeben. Vielfach sind von den Unruhen auch typische und beliebte Urlaubsregionen der Deutschen betroffen. Doch Umbuchen ist für viele keine Alternative und oft auch vertraglich nicht möglich.

Reise verkaufen
Wer seine Reise in ein riskantes Gebiet nicht antreten kann und auch vom Reiseveranstalter keine Möglichkeit zum Reiserücktritt bekommt, kann versuchen, seine Reise im Internet zu verkaufen. Hier gibt es neben den großen Kleinanzeigenseiten, wie Quoka oder DHD24 auch einige Spezialanbieter, wie z.B. fewo-direkt, wo man seine Ferienwohnungen anbieten kann. Ansonsten werden viele Reisen auch bei eBay versteigert, wo man dann zumindestens einen Teil des Reisepreises wieder einspielen kann.

Gemeinsam sind wir stark

Im Frühjahr schon den Sommerurlaub vorziehen? Dazu braucht man Regionen, die schon im März und April sowohl hohe Luft- als auch milde Wassertemperaturen zu bieten haben. Die besten Chancen hat man da an den Küsten und Stränden des östlichen Mittelmeeres. Wer nicht für seinen Urlaub Zypern, die Türkei oder andere derzeit friedliche Regionen rund ums östliche Mittelmeer vorgesehen hatte, sondern in diesem Frühjahr die erste Sonne in Ägypten tanken wollte, der hatte dieses Jahr ein Problem. Die Aufstände und Demonstrationen zum Sturz des ägyptischen Präsidenten und zur Einleitung des demokratischen Wandels haben das Land am Nil ganz schön durcheinander gewirbelt. Da viele gerade zu Beginn der Unruhen ihren Urlaub nicht einfach abblasen wollten, kam es zu einem Phänomen. Per Kleinanzeigen in Printmedien und im Internet suchten viele Reisende „Leidensgenossen“, mit denen sie sich zu einer Reisgruppe zusammentun konnten, damit sie vor Ort als Gruppe auftreten und so gegenseitig auf sich aufpassen konnten. So wurden auch Taxifahrten mit Polizeieskorten vom Flughafen zum Ferienresort und innerhalb der Region bezahlbar und gemeinsam fühlten sich die Urlauber stärker und sicherer, als sie das als Einzelpersonen getan hätten. Für Reisen in Krisenregionen, egal ob in politischen Unruheherden oder in gefährlichen Wetterlagen, empfiehlt auch das Auswärtige Amt nachdrücklich diese Gruppenbildung.

Bombenwetter, nein danke!

Am deutlichsten wurde die Problematik zu Beginn der Unruhen in Ägypten, die mit dem Beginn der Sommersaison zusammenfielen. Viele Urlauber stornierten ohne zu Zögern ihre Reise und buchten auf weniger gefährliche Regionen um. Für andere wiederum war die Ausnahmesituation in der Hauptstadt und in anderen größeren Städten kein Grund sich nicht zum gewohnten Strand am Roten Meer zu begeben und die milden Temperaturen und die berühmte Unterwasserwelt zu genießen. Sie hofften von den Unruhen verschont zu bleiben und setzten darauf, dass die politische Situation auf dem Land und an der Küste keine Auswirkungen haben würde. Vielfach ging die Rechnung auf und auch die ägyptische Tourismusindustrie konnte sich über wenigstens einige Einnahmen freuen. Denn mit dem Wegbleiben der Touristen, die schließlich sogar per Reisewarnung des Auswärtigen Amtes von Reisen nach Ägypten abgehalten wurden, blieben auch die Einnahmen weg. Das Auswärtige Amt reagierte nach Zuspitzung der politischen Lage mit Unverständnis auf die Krisenregionsurlauber – ob in Gruppen unterwegs oder nicht. Insgesamt war man wohl auf der sichersten Seite, wenn man für seinen Urlaub Zypern oder die Türkei auswählte. Inzwischen kann man aber wieder wie gewohnt nach Ägypten reisen und die Reisewarnung ist seit Wochen wieder längst aufgehoben.

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1 Kommentar

  • Antworten Fred August 17, 2011 um 9:15 am

    Ich glaube auch, dass man in die Regionen reisen kann, sobald die Reisewarnung vom auswärtigen Amt aufgehoben werden. Aber ein mulmiges Gefühl bleibt immer.

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