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Wie wird man Steuerberater und was verdient man als Gehalt?

Der Job des Steuerberaters
Mit der Steuererklärung am Ende des Jahres sind viele Menschen restlos überfordert. Steuerberater helfen ihren Mandanten dabei, alles richtigzumachen und möglichst gute Lösungen zu wählen, um so wenige Steuern wie möglich zu zahlen. Der Beruf des Steuerberaters ist derzeit beliebt. Wie Du Steuerberater wirst, welche Verdienstmöglichkeiten es gibt und was es noch zu beachten gibt, ist in diesem Artikel übersichtlich zusammengefasst.

Wie werde ich Steuerberater?
Als Steuerberater betreust du Privatpersonen und Unternehmen in verschiedenen rechtlichen Fragen zur Abgabe von Steuergeldern an den Staat. Du vertrittst diese im Rechtsstreit mit Finanzgerichten oder dem Finanzamt, unterstützt bei der Buchhaltung, erstellst die Steuererklärungen und Jahresabschlüsse. Wer als Steuerberater arbeiten möchte, muss eine dreijährige Ausbildung zum Steuerfachangestellten ablegen.
Nachdem du dann drei Jahre im Beruf Erfahrungen gesammelt hast, legst du die Prüfung zum Steuerfachwirt ab und kannst dich dann nach weiteren vier Jahren für die Prüfung zum Steuerberater anmelden. Ebenfalls ohne eine Weiterbildung zum Steuerfachwirt kannst du die Zulassung zur Prüfung erhalten, indem du zehn Jahre Berufserfahrung vorweisen kannst. Es gibt auch noch die Möglichkeit, dich für ein 6 Semester langes Studium wie BWL, VWL oder Steuerrecht einschreibst. Danach sammelst du ebenfalls drei Jahre Erfahrung im Beruf des Steuerwesens und kannst dich dann der Steuerberaterprüfung stellen.

Gehalt: Was verdient ein Steuerberater?
Das Einkommen des Steuerberaters ist abhängig vom Bundesland und der Unternehmensgröße. Wer den Bachelor absolviert hat, beginnt in der Regel mit einem Einstiegsgehalt von etwa 3.350 Euro brutto. Wer den Masterabschluss in der Tasche hat, kann mit etwa 3.850 Euro im Monat rechnen. Als Steuerberater hast du auch die Möglichkeit, dich selbstständig zu machen. Dann kannst allein du die Menge der Aufträge und deinen Stundensatz festlegen.
Je nach Berufserfahrung steigt auch dein Verdienst. In den ersten fünf Jahren verdienen Steuerberater im Schnitt 4.500 Euro brutto. Bist du schon mehr als 10 Jahre im Beruf tätig, ist ein Verdienst von 5.700 Euro je Monat durchaus realistisch. Bayerische Steuerberater verdienen deutschlandweit übrigens das meiste Geld. Im Schnitt sind es im Freistaat 5.500 Euro brutto. In Hessen und Hamburg ist der Verdienst ähnlich hoch. Am wenigstens Verdienst haben Steuerberater in Sachsen-Anhalt. Hier verdient der Steuerberater im Schnitt 3.900 Euro jeden Monat.

Was macht der Steuerberater?
Die Haupttätigkeit für Steuerberater ist es, jedes Jahr Steuererklärungen für Unternehmen und Privatpersonen zu erstellen. Das beinhaltete die Gewerbesteuer oder die Einkommenssteuer. Ab und zu geht es auch um gesetzliche Abgaben, etwa bei Schenkungen oder Erbschaften. Zudem stehst du im Kontakt mit den Finanzbehörden und teilst diesen etwa mit, was dein betreutes Unternehmen im kommenden Monat für Kirchensteuer, Lohnsteuer und Solidaritätszuschlag voraussichtlich abführen wird.
Bevor du Unternehmen und Privatpersonen bei Anträgen, Bescheiden und Erklärungen unter die Arme greifst, führst du Steuerberatungen durch. Das hat das Ziel, dass sich die steuerlichen Abgaben deiner Kunden so gering wie möglich halten. Du informierst die Kunden bei anstehenden Fragen und prüfst Maßnahmen, die die Steuerlast herabsetzen. Wenn es um Kreditwünsche, Investitionspläne, Bilanzen und Kalkulationen geht, bist du ebenfalls der erste Ansprechpartner von Unternehmen oder Privatpersonen.
Kleine Unternehmen beauftragen gerne einen Steuerberater mit der Buchführung. Das ist nämlich nicht nur Pflicht, sondern auch Steuervorteile können dadurch entstehen. Steuerberater sind auch permanent im Austausch mit den Finanzämtern. Dort setzt du die Interessen deines Mandaten durch und versuchst Anträge durchzukommen, Schuldenrückzahlungen aufschieben oder Vorauszahlungen anzupassen. Auch wenn es um gerichtliche Anliegen geht, vertrittst du deinen Mandaten vor dem Finanzgericht. Kommt es zu einem Steuerstrafverfahren unternimmst entweder du die Verteidigung oder beauftragst einen Fachanwalt für Steuerrecht, um deinem Kunden zu helfen.

Das sind die Berufsaussichten und Karrierechancen
Im Gegensatz zu vielen anderen Branchen gelten die Finanzbranche und das Steuerwesen allgemein als sehr krisensicher. Einen Steuerberater brauchen Privatpersonen und Unternehmen in jeder Lebenslage. Einzig und allein die Digitalisierung wird für die Branche zunehmend ein starker Konkurrent. Viele Computerprogramme übernehmen bereits heute Aufgaben, die sonst ein Steuerberater erledigt hat. In naher Zukunft sind deine Fähigkeiten daher von noch größerer Bedeutung.
Du kannst dich als Steuerberater auch in bestimmten Bereichen weiterbilden. Etwa als Fachberater. Dann besuchst du Lehrgänge, besuchst Unterrichtseinheiten und betreust eine festgelegte Anzahl an Fällen mit diesem Schwerpunkt. Am Ende bekommst du einen amtlichen Titel als Fachberater verliehen und kannst dich damit von der Konkurrenz abheben. Ebenso kannst du dich weiterbilden in Sachen „Fachberater für internationales Steuerrecht“. Dann arbeitest du über die Steuergrenzen Deutschlands hinaus. Du berätst deine Unternehmen welche Steuern in welchem Land dazu zahlen sind welche Möglichkeiten sich dadurch erbeben. Etwa, wenn das Unternehmen Einkünfte über Unternehmen im Ausland generiert. So kannst du mit deinen Kunden etwa Firmeneinkommen und Firmenvermögen in das Ausland verlagern und dort niedrigere Steuersätze in Anspruch nehmen.

Diese Voraussetzungen musst du für den Beruf des Steuerberaters erfüllen?
Wer als Steuerberater tätig ist hat es mit viel Verantwortung zu tun. Daher musst du natürlich in erster Linie absolut zuverlässig und gewissenhaft arbeiten. Deine Kunden verlassen sich darauf, dass du dein Fach beherrscht und sich das Unternehmen durch dich Steuern sparen kann. Um perfekt arbeiten zu können solltest du das analytische Denken beherrschen und belastbar sein. Auch Organisationstalent muss zu deinen Stärken gehören, genauso wie ein wirtschaftliches logisches Denken. Deine Auftraggeber erwarten von dir außerdem, dass du in spontan auftretenden Fragen schnell zur Verfügung stehst. Du solltest also flexibel und gut erreichbar sein und auch Stärken in der Kommunikation haben. Oft sind Privatpersonen und Unternehmen mit der Sprache der Finanzwelt überfordert. Dann solltest du das Geschick haben, ihnen die Dinge in einfacher Sprache zu erklären und sie über Chancen und Möglichkeiten aufzuklären. Du musst dich in deinem Beruf als Steuerberater auch an einige Besonderheiten achten. So gilt das Steuergeheimnis in Deutschland und dieses verpflichtet dich zur Verschwiegenheit. Weil sich die Gesetze laufend ändern, musst du dich immer über die neuen Änderungen informieren und auf dem neusten Stand sein.

Das sind die Vor- und Nachteile des Berufs
Keine Frage: Der Beruf des Steuerberaters hat viele schöne Seiten. Du arbeitest eigenverantwortlich und hast tiefe Einblicke in Unternehmen. Außerdem hast du gute Verdienst- und Weiterbildungsmöglichkeiten und einen wirklich krisensicheren Beruf. Du kannst dir aussuchen, ob du als Angestellter oder Selbstständiger arbeiten möchtest und du kannst eine Karriere als Steuerberater selbst ohne Studium und Abitur machen.
Zu den Nachteilen zählt, dass die Steuerberaterprüfung recht schwer ist. Außerdem gibt es in der Branche einen hohen Termindruck und lange Arbeitstage. Durch die ständige Weiterbildung geht ein wenig Freizeit flöten. Wer allerdings Karriere machen möchte, gutes Einkommen erzielen will und sich beruflich etwas aufzubauen, ist hier gut aufgehoben.
Außerdem ist die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt ausgezeichnet. Googelt man beispielsweise nach „Jobs Steuerberater München“ werden aktuell mehr als 400 Stellenanzeigen gefunden, bei denen Firmen nach neuen Mitarbeitern suchen. Deutschlandweit werden sogar fast 5.000 Steuerberater gesucht – also beste Karrierechancen!

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