Viele wissen es nicht, doch ein Foto ist auf Ihrer Bewerbung keine Pflicht. Das regelt das allgemeine Gleichstellungsgesetz zur Vermeidung von Diskriminierung der Bewerber. Sollten Sie ein Bewerbungsfoto mit einreichen, müssen Sie dieses entweder oben rechts beim Lebenslauf oder mittig auf ein extra Deckblatt kleben. Bedenken Sie jedoch, dass bei vielen Berufen Ihr äußerliches Erscheinungsbild von hoher Relevanz ist. Aus der Sicht des Unternehmens könnten Sie, ohne Bewerbungsfoto etwas zu verbergen haben. Doch ist das wirklich so und wie sieht ein professionelles Bewerbungsfoto aus?
Mit und ohne Bewerbungsfoto – die Sicht des Unternehmens
Verschiedene Länder, verschiedene Kulturen und verschiedene Ansichten über das Bewerbungsfoto. In den USA ist ein Foto in der Bewerbung extrem verpönt. Jeder Bewerber und jede Bewerberin sollen genau die gleichen Chancen auf den Job haben. Eine Diskriminierung wird so aufgrund der des Aussehens komplett ausgeschlossen.
Ohne Bewerbungsbild in Deutschland
In Deutschland sieht die Situation ganz anders aus. Den zukünftigen Arbeitgebern ist ein Bild von Ihnen bei der Bewerbung gewohnt. Sehr wenige trauen sich wirklich kein Profilbild in Ihre Bewerbung zu legen. Leider werden Bewerber aus anderen Ländern mit anderem Aussehen immer noch bei vielen Unternehmen kritisch bewertet. Die Chancen beim Bewerben stehen oft nicht gleich.
Wie schon erwähnt, nehmen manche Unternehmen ein fehlendes Bild als Verbergen von unangenehmen Dingen wahr. Das ist Fakt, doch diese Haltung ist glücklicherweise rückwirkend. Außerdem sortieren große Unternehmen die Bewerbungen nach Fakten aus. Dabei zählen Ihre Noten, Ihre Abschlüsse und andere hilfreiche Zusatzqualifikationen. Sie sollen schließlich perfekt auf die ausgeschriebene Stelle passen. Das Aussehen spielt dabei oft gar keine Rolle.
Mit Bewerbungsbild
In Berufen, in denen Ihr Erscheinungsbild besonders gefragt ist, sammeln Sie mit einem Bewerbungsbild natürlich zusätzliche Punkte. Auch sonst kann ein Bewerbungsbild einige Vorteile haben. Ungeachtet dessen, dass immer die Qualifikationen und die Erfahrung zählt, kann ein Bild den ersten Eindruck positiv gestalten. Den ersten Eindruck machen sich Personalchefs innerhalb von Sekunden. Tatsächlich ist es schwerer als gedacht, den ersten Eindruck später zu Widerlegen. Umso wichtiger ist es, dass Sie ein professionelles Bewerbungsbild machen lassen, auf dem Sie sich von Ihrer besten Seite präsentieren. Ein gutes Bild macht stets einen sympathischen Eindruck und gibt Ihrer Bewerbung eine besondere Note. Sie wissen ja: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte!
Was macht ein gutes Bewerbungsbild aus?
Achtung Wortspiel! Nachdem Sie sich nun ein Bild darübergemacht haben, ob Sie ein Bewerbungsbild vorlegen sollten, steht die Frage im Raum, mit welchen Tipps denn ein gutes Bewerbungsbild gelingt.
Ordentliche Haare
Unordentliche Haare machen einen sehr ungepflegten Eindruck. Sie können dadurch als chaotisch und verpeilt abgestempelt werden. Beachten Sie, dass hier unordentlich gemeint ist und nicht eine zerzauste Frisur. Haben Sie Ihre Haare extra durcheinander, können Sie diese natürlich auch auf dem Bild so lassen. Sie sollten sich für das Bewerbungsbild auf keinen Fall verstellen, sondern Sie selbst bleiben. Sie wirken dadurch authentischer und Sie werden sich wohler fühlen.
Natürliches Lächeln
Ein natürliches und schönes Lächeln bringt Ihnen viele Sympathiepunkte. Sie werden dadurch ganz anders wahrgenommen. Versuchen Sie auf keinen Fall ein Lachen aufzusetzen. Das wirkt künstlich und Ihr Bild macht einen seltsamen Eindruck. In der Psychologie sagt man auch, dass die Augen mit lächeln müssen. Vielleicht kann Ihnen dabei ein Freund oder eine Freundin helfen.
Saubere Kleidung
Eine saubere und gepflegte Kleidung ist das A und O. Dreckige Kleidung hat den gleichen Effekt wie ungepflegte Haare. Entfernen Sie Fusseln und tragen Sie keine Kleidung mit Flecken. Auch Falten können das Gesamtbild stören, da diese sofort in das Auge des Betrachters fallen.
Zu starke Kontraste
Vermeiden Sie zu starke Kontraste auf Ihrem Bild. Damit sind unnatürliche Schminke oder zu helle beziehungsweise zu dunkle Hintergründe gemeint. Zum einen wird der Fokus darauf gelenkt und das Bild sieht nicht gleichmäßig aus. Beispielsweise kann das Make-up extrem harte Kontrastkanten in Ihrem Gesicht erzeugen, was sehr komisch und unnatürlich aussieht.
Unruhiger Hintergrund
Ein unruhiger Hintergrund lenkt von Ihnen ab und verwirrt den Betrachter enorm. Die ganze Bildkomposition wird dadurch total verwirrend. Wählen Sie einen einfarbigen Hintergrund mit unaufdringlicher Farbe wie Weiß oder ein leichtes Grau. Zu starke Farben wie Rot oder Orange vermitteln Gefahr und stehen als Symbol für Blut und Aggressivität. Sie können sich damit denken, dass dies nicht unbedingt von Vorteil ist. Alternativ können Sie Ihr Bild in schwarz-weiß einreichen. Je nach Lichtverhältnissen erzeugt das eine gute Spannung mit besonderem Touch.
Schlampigkeiten
Zu den Schlampigkeiten zählen eine falsch sitzende Krawatte oder Bluse, ein komisch abstehender Hemdkragen. Achten Sie bewusst darauf, dass Sie insgesamt sehr ordentlich aussehen und alles sitzt, wie es soll. Übertreiben Sie es jedoch auch nicht, das wirkt sonst gestellt. Sie können sich natürlich auch von einem Freund oder einer Freundin beraten lassen, was die richtige Kleidung angeht.
Checkliste Bewerbungsbild –
Nachdem Sie nun wissen, was ein gutes Bewerbungsbild ausmacht, können Sie mit folgender Checkliste Ihr Bewerbungsbild kontrollieren. Zusätzlich: Die absoluten No-Gos.
So passt alles
- Halbportrait mit Blick direkt in die Kamera (Ihr Kopf ist im Fokus)
- Natürliches Lächeln
- Passende Kleidung zur Branche (Hemd, Bluse, Anzug)
- Ruhiger und neutraler Hintergrund
- Hohe Bildqualität, am besten von einem professionellen Fotograf
Geht gar nicht
- Automatenfoto
- Schnappschuss
- Schlechte Qualität
- Ganzkörperfoto
- „Sexy look“
- Ungepflegt
- Unpassendes Format, beispielsweise Passfoto-Größe
- Übertrieben viel Schmuck
Fazit – Bewerbungsbild mit Pfiff
Ein schönes und passendes Bewerbungsbild braucht etwas Zeit und eine gute Vorbereitung. Jedoch kann dann auch nicht mehr viel schiefgehen. Überlegen Sie sich gut, ob Sie wirklich kein Foto in Ihre Bewerbung machen möchten. Bedenken Sie die Vorteile des ersten Eindrucks bei einem schönen Bild. Checken Sie das erstellte Foto mit oben genannten Kriterien gegen und überzeugen Sie Ihren zukünftigen Arbeitgeber mit Ihrem Lächeln.
Gastbeitrag von Kerstin Schmidt.
Content Managerin und erfahrene Ghostwriterin bei Hausarbeit-Agentur
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