Ratgeber

Shopsystem Vergleich. Was ist die beste Technik für den eigenen Online Shop?

Um im E-Commerce erfolgreich zu sein, brauchen Sie einen Online Shop, der übersichtlich und ansprechend gestaltet ist. Zudem muss er sich leicht warten und ergänzen lassen. Dafür stehen viele verschiedene Shopsysteme zur Auswahl. Aber welches passt am besten zu Ihrem Geschäftsmodell? Im Folgenden werden die bekanntesten und beliebtesten Shopsysteme in Bezug auf Technologie, Kompatibilität, Skalierbarkeit, Nutzerfreundlichkeit und Kosten verglichen.

Die 8 beliebtesten Shopsysteme

Auf dem Markt gibt es eine Fülle verschiedener Shopsysteme. Die folgenden sind in Deutschland besonders verbreitet:

  • Shopware
  • WordPress / WooCommerce
  • Shopify
  • Magento
  • Wix
  • ePages
  • Open Cart
  • Oxid Eshop

Shopware zum Beispeil hat mehr als 100.000 Nutzer in ganz Europa, unter denen sich auch große Hersteller, Einzelhändler und Marken befinden. In Deutschland setzen rund 35.000 Nutzer auf mit Shopware erstellte Webseiten. WordPress mit seiner Shop-Erweiterung WooCommerce kommt weltweit auf ca. vier Millionen Shops. Etwa 25 Prozent der besucherstärksten Online Shops setzen auf dieses System. In Deutschland kommt es auf 45.000 Seitenbetreiber.

Shopify wird hingegen bereits von 64.000 Onlinehändlern genutzt. Der zu Adobe gehörende Hersteller Magento hat rund 13.000 Händler in Deutschland überzeugt. Die Cloud-basierte Plattform von Wix ermöglicht die Erstellung jeder Art von Webseiten und kommt auf 24.000 kommerzielle Seiteninhaber. Epages vertreibt seine Softwarelösungen über bekannte Unternehmen wie 1&1 und Strato. In Deutschland nutzen etwa 18.000 Händler das Angebot von ePages.

Open Cart ist ein Open-Source-Anbieter, der Zusatzmodule und Templates für aktuell rund 12.000 Onlinehändler zur Verfügung stellt. Bei Oxid haben Nutzer die Wahl zwischen einer kostenlosen Edition und einer kommerziellen Edition.

Die Webseitentechnologie

Nur wenn die Technologiebasis eines Anbieters variabel ist, kann man auf flexibel auf Veränderungen im E-Commerce reagieren. Bei Hosted Solutions befinden sich das Shopsystem und alle darin gelagerten Daten in der Cloud des Anbieters. Das sorgt für einen einfachen Betrieb. Mit On-Premise-Lösungen hat man hingegen mehr Freiheiten, den eigenen Online Shop umzugestalten und auf Probleme und Entwicklungen zu reagieren. Bei dieser Variante installiert und betreibt man die Shopsoftware auf dem eigenen Netzwerk und verwaltet alle Prozesse selbst. Bei Shopware haben Sie die Wahl zwischen einer On.-Premise-Variante und einer Hosted Solution. Zudem hat die Software den Vorteil, auf ein bereits bestehendes Shop-Ökosystem übertragbar zu sein. WordPress verwendet eine ähnliche Technologie.

Shopify setzt auf Hosted Solutions. Die Software des Anbieters überzeugt mit Schnelligkeit und Ausfallsicherheit. Magento verwendet eine PHP Open Source Technologie. Die Software ist schnell und sicher und sowohl als Hosted Solution wie auch als On-Premise-Variante erhältlich. Wix ist ein einfach zu handhabendes Baukastensystem als Hosted Solution. So können sich Nutzer ohne Programmierkenntnisse einen Online Shop bauen. Die Anpassung ist aber nicht so flexibel wie bei anderen Systemen. Epages bietet Nutzern über die Shop-Administration viele modulare und flexible Dienste. Open Cart ist PHP-basiert und gleichermaßen als On-Premise-Variante wie als Hosted Solution verfügbar. Oxid ist eine funktional und einfach gestaltete Plattform, die sich leicht auf den neuesten Stand bringen lässt.

Da das technische Setup entscheidend ist, um auch langfristig erfolgreich zu sein, empfielt es sich
eine Onlineshop Agentur als Expertenmeinung in den Prozess mit einzubinden oder das Projekt Online-Shop gleich komplett outzusourcen.

Kompatibilität

Um den Online Shop um mehrere Module erweitern zu können, kommt es auf die Kompatibilität des verwendeten Shopsystems an. Shopware hat den Vorteil, dass es quelloffen ist und über 4.000 Add-ons bietet. Damit erspart man sich teure Zusatzprogramme. Zudem ist Shopware auf die rechtlichen und technischen Ansprüche des deutschen und europäischen Marktes ausgelegt. WordPress erlaubt es ebenso, zahlreiche neue Funktionen in den Online Shop zu importieren. Allerdings sind auch externe Tool erforderlich, um die deutschen bzw. europäischen Standards zu erfüllen.

Shopify bietet seinen Nutzern über 1.000 nützliche Erweiterungen und Templates. Zudem gibt es viele kostenlose wie kostenpflichtige Plugins. Magento bietet eine Fülle von Erweiterungen, die teilweise aber noch mit eigenem Programmieraufwand optimiert werden müssen.

Wix bietet 250 Plugins für die Individualisierung des Online Shops. Add-ons stehen unter anderem für Marketing und Zahlungsoptionen zur Verfügung. Wix ist jedoch kein Open Source Anbieter, weshalb keine eigenen Ergänzungen in das System integriert werden können.

EPages stellt seinen Nutzern viele sinnvolle Plugins für Zahlung, Verkauf, Versand, Kundenservice, Social Media, Marketing und Buchhaltung zur Verfügung. Dasselbe gilt für Open Cart. Jedoch muss die Anpassung an den deutschen Markt noch vorgenommen werden.

Oxid ist hingegen mit seinen Erweiterungen bereits an deutsche und europäische Standards angepasst.

Skalierbarkeit und Nutzerfreundlichkeit

Skalierbarkeit bedeutet, dass der Online Shop technisch an Wachstum und Veränderung angepasst ist. EPages, Wix und Shopify sind Shopsysteme, die nur Hosted Solutions anbieten. Bei ihnen ist man auf die technischen Lösungen des Anbieters angewiesen. Bei Self-hosted-Modellen kann man selbst stärker Einfluss auf die Performance des Shops nehmen. Doch viele Funktionen können auch ein Nachteil sein, denn sie verlangen viele Vorkenntnisse und behindern die Nutzerfreundlichkeit. Wix, Shopify und WordPress verfügen über eine übersichtliche Benutzeroberfläche und zeichnen sich durch eine einfache Navigation aus. Magento bietet mehr Funktionen als die Konkurrenz, erweist sich in der Praxis aber manchmal als unübersichtlich. Open Cart und ePages haben eine einfache und übersichtliche Benutzeroberfläche. Baukastensystem und Drag-and-drop-Prinzip erleichtern die Zusammenstellung des Online Shops. Oxid gewann 2020 den Usability Award. Der Anbieter stellt zahlreiche Funktionen zur Verfügung, die auch ohne Vorkenntnisse gewinnbringend inn den Shop integriert werden können.

Kosten

Die Kosten für modulare Shopsysteme variieren ebenso stark wie die Abrechnungsmodelle. Einige Anbieter stellen kostenlose Basislösungen zur Verfügung. Kosten entstehen für Lizenzen und Plugins oder in Form einer Umsatzbeteiligung. Shopware hat letztes Jahr neue Lizenzmodelle eingeführt mit variablen Kosten, die den Support beinhalten und umsatzabhängig sind. Die Kosten orientieren sich also daran, was man an Features und Support will und wieviel Umsatz man macht. Für Bestandskunden mit Professional Edition gibt es Sonderkonditionen bei der Umstellung von Shopware 5 auf 6.

Bei WordPress ausschließlich für Zusatzfunktionen und Hosting. Magento verlangt für die Commerce Version Lizenzkosten, während man für die Basisversion nur Hostingkosten bezahlen muss. Shopify bindet die Kosten an den erzielten monatlichen Umsatz des Händlers. Bei Wix und Open Cart ist die Software selbst kostenlos, bezahlen muss man hingegen für die Plugins. Die Kosten hängen davon ab, welche Funktionen man für den eigenen Online Shop benötigt. Bei Oxid muss man nur für die Professional und Enterprise Edition zahlen, während die Basisversion kostenlos ist.

Fazit: Welches Shopsystem ist zu empfehlen?

Grundsätzlich erfüllen alle hier vorgestellten Shopsysteme die Anforderungen für Gestaltung und Unterhalt eines Online Shops. Die Auswahl hängt von den eigenen Bedürfnissen ab und man sollte vorher in Fachmedien wie dem TIKAL Blog und anderen eCommerce Experten gründlich recherchieren. Denn wer lediglich einen kleinen oder mittelständischen Shop unterhalten will, kommt oft mit den kostenlosen Basisversionen aus. Soll der Shop aber frei skalierbar sein, muss man zu den kostenpflichtigen Varianten greifen. Auch sind in diesem Fall die On-Premise-Lösungen gegenüber den Hosted Solutions zu bevorzugen, weil man mit ihnen den Shop flexibler an die eigenen Bedürfnisse anpassen kann. Entsprechende Programmierkenntnisse und die Verfügbarkeit von Plugins sind allerdings die Voraussetzung für das Gelingen.

Das könnte dir auch gefallen

Keine Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.