Die wirtschaftlichen Spätfolgen der Corona-Pandemie, die hohe Inflation, die Auswirkungen von Krisen und Konflikten auf den Finanzmarkt: Wer heute privat für später vorsorgen will, fühlt sich aufgrund der Gesamtlage oft überfordert. Hinzu kommt, dass der Markt für Finanzprodukte von den Verbrauchern oft als sehr unübersichtlich wahrgenommen wird.
Vor diesem Hintergrund sind Finanzberatende gefragter als je zuvor. Dementsprechend gut sind die Karrierechancen.
Über Aus- und Weiterbildungen zum Finanz-Experten
Für den Beruf des Finanzberaters gibt es keinen festgeschriebenen Bildungsweg. Die angehenden Beraterinnen und Berater haben zumeist eine kaufmännische Ausbildung im Banken- oder Versicherungsbereich absolviert oder ein Studium im Bereich Wirtschaft oder Finanzen hinter sich gebracht.
Danach folgen branchentypische Weiterbildungen und Zertifizierungen, mit denen die Finanzexperten ihr Fachwissen vertiefen und nachweisen. Viele spezialisieren sich auch, etwa in den Bereichen private Altersvorsorge, der Finanzplanung oder dem Risikomanagement.
Neben diesen Wegen zum Finanzberater gibt es auch noch die Möglichkeit, als Quereinsteiger zu starten. Finanzdienstleistungsunternehmen wie die MLP SE, die Postbank oder die tecis Finanzdienstleistungen AG bieten geeigneten Talenten aus anderen Branchen schon seit längerem die Möglichkeit, sich beruflich neu zu orientieren.
Die Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sind dabei meist modular aufgebaut: Sie beginnen beispielsweise bei tecis mit Seminaren und Coachings, die die Trainees auf einen Abschluss als Finanz- oder Versicherungsfachkraft vor einer Industrie- und Handelskammer (IHK) vorbereiten sollen. Dabei steht ihnen ein persönlicher Mentor zur Seite.
Nach erfolgreicher IHK-Zertifizierung können die Beraterinnen und Berater bei tecis entweder als „Unternehmer im Unternehmen“ ein eigenes Vertriebsteam aufbauen oder als Profi-Kundenberater arbeiten.
Soziale Kompetenzen und Arbeitgeber
Professionelle Finanzberaterinnen und Berater bringen neben ihrer fachlichen Kompetenz auch wichtige Soft Skills für den Job mit. Dazu gehören Diskretion, ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit und vor allen Dingen Empathie – denn die Berater müssen sowohl die persönliche als auch die finanzielle Lebenssituation ihrer Klientel nachvollziehen können, um sie individuell und optimal zu beraten.
Die Beraterinnen und Berater arbeiten entweder angestellt bei Banken, Sparkassen und Finanzdienstleistern, aber je nach Spezialisierung auch bei Versicherungen und Unternehmensberatern. Andere wiederum gehen in die Selbstständigkeit, um als unabhängige Honorarberater tätig zu werden.
Der Privatkunde im Fokus
Obwohl Finanzberatende auch für Unternehmen arbeiten, sind sie in erster Linie für Privatkunden da. Sie analysieren deren finanzielle Situation, inklusive Einkommen, Vermögen, Ausgaben und Schulden.
Aufgrund dieser Analyse schlagen sie ihrer Klientel passende Finanzprodukte vor, die ihren Zielen entsprechen und attraktive Renditechancen beinhalten. Dabei achten die Beraterinnen und Berater auf eine breite Streuung, die vor möglichen Verlusten schützen soll. Infrage kommen Aktien und Fonds, aber auch Anleihen oder private Rentenversicherungen.
Oft betreuen die Finanzexperten über lange Zeiträume die Geldanlagen ihrer Privatkunden, um eine bestmögliche Performance zu gewährleisten. Dabei haben sie stets ein Auge auf den Finanzmarkt, um als Antwort auf aktuelle Entwicklungen und Krisen Änderungen des Portfolios vorzuschlagen und umzusetzen. Zudem beobachten sie oft finanzrelevante gesetzliche Regelungen, die Einfluss auf die Geldanlage von Privatkunden haben.
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